Tübingen

Weitblick fehlt

21.05.2019

Von Ruth Dettweiler, Tübingen

Ich kann Herrn Gugel nur aus tiefstem Herzen zustimmen. Dass FDP und SPD den Saiben jetzt schnell bebauen wollen, halte ich für eine ungute Idee. Insgesamt fehlt mir bei der Diskussion um die Bebauung von Außenflächen der Weitblick. Wir haben als äußerst drängende Probleme den Klimawandel und das Artensterben. Außerdem müssen wir immer mehr Menschen ernähren. Das heißt, wir werden zukünftig jeden Acker brauchen, um Lebensmittel und/oder Energie zu erzeugen. Und das möglichst so, dass auch Platz für die Natur da ist. Flächenknappheit in der Landwirtschaft führt zur Intensivierung des Anbaus und damit gerät der Naturschutz sehr ins Hintertreffen. Außerdem sollte vor weiteren Baumaßnahmen auf Äckern die Diskussion nochmal weit aufgemacht werden: Wie kann man das Phänomen der Schwarmstädte abmildern/umkehren? Ist eine Förderung von Telearbeitsplätzen (siehe Finnland) gut, um wenig Pendler zu haben und Wohnen auf dem Land attraktiver zu machen? Wie steht es mit der Wohnfläche pro Kopf? Diese steigt jedes Jahr. Können/wollen wir uns das zukünftig noch erlauben? Was heißt das für Neubauten? Wäre nicht ein Tiny-Hochhaus eine gute Idee für Tübingen? Und warum werden selbst viel zu große Immobilien nicht verkauft oder umgebaut? Müssten Baurecht, Erbschaftsrecht etc. geändert werden? Eventuell würde auch ein bedingungsloses Grundeinkommen eine Alterssicherung durch Immobilien unnötig machen?

Ich denke, vor der Bebauung des Saiben sollten noch viele
Fragen gestellt und beantwortet werden.

Zum Artikel

Erstellt:
21.05.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 43sec
zuletzt aktualisiert: 21.05.2019, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Aus diesem Ressort:

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport