TübingenPfrondorf

Wahrscheinlich

Stuttgarter Ingenieure haben nach Tübingen im Jahr 2035 geschaut und berechnet, ob dann das Wasser aus heimischen Brunnen auch im Katastrophenfall noch reicht. Das Ergebnis: Ja. Und zwar auch ohne das Wasser aus dem Au-Brunnen (13. Oktober).

27.10.2017

Von Peter Fink, TübingenPfrondorf

Sabine Lohr berichtete am 13. Oktober über ein Gutachten zur Sicherstellung der Tübinger Wasserversorgung bis 2035. Darin geht man in der Hauptvariante von einem Einwohnerzuwachs von 321 Personen oder 0,37 % von 2017 bis 2035 aus. Am oberen Rand des angenommenen Korridors könnte die Bevölkerung bis 2035 immerhin um 6778 Bewohner oder 7,5 % wachsen. Das Gutachten genügt SWT, Stadt sowie Landratsamt, um zu sagen, die Wasserversorgung in Tübingen sei gesichert ohne Au-Brunnen.

Am 26. Oktober lesen wir im TAGBLATT hinsichtlich der Wohnbauentwicklung, dass die Stadt seit 2010 einen jährlichen Zuwachs von 750 Einwohnern verzeichnet beziehungsweise ein Wachstum von 5,5 % in sechs Jahren. Dass dieser Zuwachs angesichts der allgemeinen Lage sich bald abmildert, ist wenig wahrscheinlich. Interessant: Damit würde Tübingen bis 2035 um 13 500 Einwohner beziehungsweise 14,9 % wachsen. Deutlich mehr als in der Maximalrechnung des Gutachtens, das allen offiziellen Stellen genügt, um das Wasserschutzgebiet Au-Brunnen aufzuheben.

Verlängert man auch nur das Maximal-Szenario des SWT-Gutachtens in die Zukunft, übersteigt spätestens im Jahr 2125 die jährliche Wasserabgabe die Gesamtkapazität der Wasserversorgung inklusive Bodenseewasser ohne den Au-Brunnen. Ich habe dabei nur den Zuwachs im Wasserbedarf der Haushalte hochgerechnet. Geht man weiterhin vom gestern veröffentlichten Einwohnerzuwachs aus (was angesichts der Bauvorhaben nicht unrealistisch scheint), sind die Kapazitäten der Tübinger Wasserversorgung spätestens 2117 überschritten.

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Erstellt:
27.10.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 41sec
zuletzt aktualisiert: 27.10.2017, 01:00 Uhr

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