Tübingen

Verpasste Chance

Die Stadtverwaltung hat sich mit dem Verein der Freunde „Ein Saal für Tübingen“ darauf verständigt, das Projekt Uhlandbad-Anbau weiterzuverfolgen. Demnach soll neben dem Bad ein Konzertsaal-Neubau für rund 650 Zuschauer entstehen („Die Kunst der Fuge“ und das „Übrigens“ mit dem Titel „Beerdigung oder Bastelstunde“ vom 21. Februar).

22.02.2020

Von Marc Oßwald, Tübingen

Was für eine mickrige Planung: aus dem stolzen Konzertsaal
wird ein Sälchen, der bei realistischer Bühnengröße nicht einmal 500 Besuchern Platz bietet, also kaum größer ist als das Sparkassen-Carré.

Und der Konzertsaal-Verein klatscht noch Beifall dazu, zumindest der größte Teil seiner Mitglieder: man schnappt gierig nach dem vorgelegten Köder und nimmt, was man kriegen kann, obwohl damit nicht ansatzweise die eigenen Forderungen erfüllt werden. Dass als Kollateralschaden ein historisches, zentral gelegenes Hallenbad verschwinden muss, wird ebenso ausgeblendet wie die Kosten für einen Neubau des Bades an anderer Stelle. Wie eigensinnig.

Baut einen vernünftigen, langfristig angelegten Saal am Europaplatz beziehungsweise Anlagenpark oder lasst es. Die vorgelegte Planung ist Geldverschwendung. Aus den Planungsfehlern der Paul-Horn-Arena, die damals auch der kleinste gemeinsame finanzielle Nenner war, kann man doch lernen. So wie die Arena groß und multifunktional hätte gebaut werden müssen und damit dem Basketball-Standort Tübingen eine langfristige Perspektive gegeben hätte, bei gleichzeitiger Nutzung für Veranstaltungen, so wird man in der Zukunft über die verpasste Chance eines Konzertsaals sprechen, weil er mit der vorgelegten Planung eben gerade keine Perspektive für die Kulturschaffenden bietet.

Und das Uhlandbad kann schon mal gar nichts dafür. Es sollte modernisiert werden und bestehen bleiben, weil es ein Stück Tübingen ist.

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Erstellt:
22.02.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 39sec
zuletzt aktualisiert: 22.02.2020, 01:00 Uhr

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