Tübingen

Online schwimmen?

Die Hallenbad-Wasserflächen in Tübingen sollen erweitert werden. Darüber besteht in Gemeinderat und Verwaltung Konsens. Unterschiedliche Möglichkeiten sind im Gespräch. Zwischenzeitlich zeichnet sich ab, dass fast alle Fraktionen drei Badgebäude für nicht finanzierbar halten („Uhlandbad steht vor dem Aus“, 2. Februar).

19.02.2019

Von Ivo Lavetti, Tübingen

Ist es denn wirklich eine Win-win-Situation, wenn man die Nutzung in einem Gebäude, welches während der Geschäftszeiten des Einzelhandels in der Innenstadt jährlich etwa 70 000 bis 80 000 Besucher/innen anzieht, gegen eine Nutzung austauscht, die das tagsüber nicht ausgleichen wird?

Tübingen hat eine eigene Geschichte, und diese ist das stärkste Alleinstellungsmerkmal unserer Stadt. Diese Geschichte sollte noch besser genutzt werden, um die Zukunft unserer Innenstadt zu gestalten. Stadtgeschichte sollte noch erlebbarer werden, um Menschen für unsere Innenstadt zu begeistern. Die Investitionen in das Uhlandbad gehören zu einer lebendigen Innenstadt, sind ein Bestandteil erlebbarer Geschichte und sollten daher durch eine andere Brille betrachtet werden.

Ein nachhaltiges Konzept für eine lebendige Innenstadt besteht nicht nur aus den Namen von Handelsketten, die allen Innenstädten ein ähnliches Gesicht geben, sondern eben auch aus kleinen, durch Inhaber/innen geführten Geschäften, welche sich von der Masse abgrenzen und dadurch die Stadt interessanter machen. Der Onlinehandel nagt selbst an der Stabilität der größten Handelsketten und auch in Toplagen gibt es heute schon leere Geschäftsräume. Die Vorboten vom Ergebnis der Digitalisierung im Zusammenhang mit einem veränderten Kaufverhalten sind heute schon sichtbar. Wie wird das in zehn Jahren sein? Das ,Erleben‘ muss in der Innenstadt erhalten bleiben – schwimmen kann man online nicht, aber eben in der Tübinger Innenstadt.

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Erstellt:
19.02.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 41sec
zuletzt aktualisiert: 19.02.2019, 01:00 Uhr

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