Tübingen

Neues Evangelium

Innenminister Thomas Strobl verteidigte in Tübingen die Abschiebungen nach Afghanistan

18.03.2017

Von Uwe Brauner, Tübingen

Strobl bleibt die Erklärung schuldig, wie Herz und Härte sich für ihn zu einer in sich widerspruchsfreien Handlungsmaxime verbinden. Wahrscheinlich will er uns ein neues Evangelium verkündigen, demzufolge er sein Herz verhärtet hat, und möchte in seiner neu gefundenen Frömmigkeit nun für eine flächendeckende Versteinerung der Herzen werben. Damit sich beim Abschieben ins Elend niemand mehr für ihn schämen muss oder ihn gar zwingt, dieses nur „inkonsequent“ durchzuführen.

Jedoch ergeben sich aus dem christlichen Anspruch seiner Partei, also aus jenem für Strobl wohl schwer fassbaren Vorgang, dass jemand sein Herz entdeckt, für uns und alle, die in unserer Mitte leben, etwas andere Konsequenzen: „Wenn du in deiner Mitte niemanden unterjochst und nicht mit dem Finger zeigst und nicht übel redest, sondern den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen. Und der Herr wird dich immerdar führen und dich sättigen in der Dürre und dein Gebein stärken. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt. Und es soll durch dich wieder aufgebaut werden, was lange wüst gelegen hat, und du wirst wieder aufrichten, was vorzeiten gegründet ward; und du sollst heißen „der die Lücken zumauert und die Wege ausbessert, dass man da wohnen könne“ (Jesaja 58, 9-12).

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Erstellt:
18.03.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 43sec
zuletzt aktualisiert: 18.03.2017, 01:00 Uhr

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