Pandemie
Minister wollen mehr Impfangebote für Kinder
Baden-Württemberg plant an zwei Wochenenden Sonderaktionen für Jugendliche. Ältere sollen eine Auffrischung erhalten.
Alle 12- bis 17-Jährigen in Deutschland sollen ein Impfangebot erhalten. So steht es in einem Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für die Beratungen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern an diesem Montag. Spahn will zudem, dass Ältere und Bewohner von Pflegeheimen ab September ein „Auffrischimpfung“ bekommen.
Für die 4,5 Millionen Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 sind die Vakzine von Biontech/Pfizer sowie von Moderna zugelassen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) beim Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt die Impfung für diese Altersgruppe nur eingeschränkt. Sie weist aber darauf hin, dass „nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz des Kindes oder Jugendlichen bzw. des oder der Sorgeberechtigten“ eine Impfung möglich sei. Laut RKI waren zuletzt 9,3 Prozent der 12- bis 17-Jährigen vollständig gegen Covid-19 geimpft, 20 Prozent hatten mindestens eine Impfung.
In Baden-Württemberg wird es an den Wochenenden vom 21. und 22. August sowie vom 11. und 12. September in vielen Impfzentren Angebote für 12- bis 17-Jährige geben. Dafür ist kein Termin nötig. Nähere Angaben gibt es auf der Internetseite www.dranbleiben-bw.de
„Uns ist es wichtig, 12- bis 17-Jährigen, die sich mit dem Einverständnis ihrer Eltern impfen lassen wollen, ein Angebot zu machen“, so der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne). Mit Blick auf die „Auffrischimpfungen“ verweist Spahn auf „erste Studienergebnisse“, die zeigen, „dass es bei bestimmten Personengruppen vermehrt zu einer reduzierten oder schnell nachlassenden Immunantwort nach einer vollständigen Covid-19-Impfung kommen kann“. Das gelte für Menschen mit geschwächtem Immunsystem sowie für Höchstbetagte und Pflegebedürftige. Deshalb sollen die Länder ab September eine Auffrischung anbieten. Unterdessen begannen an den Grenzübergängen die Kontrollen für Urlaubsrückkehrer.