Poltringen

Kleinklein

21.08.2019

Von Manfred Friebe, Poltringen

Es ist gut, dass sich die Jugend politisch und ökologisch einmischt, es ist ihre Zukunft. Eine emotionale Aufheizung sollten wir aber vermeiden, um einer Radikalisierung entgegenzutreten. In Brasilien wird der Regenwald abgeholzt, um mehr Soja und Flächen für Rindfleisch zu generieren. Deutschland hat 2018 Nahrungs- und Futtermittel im Wert von 23 644 000 Euro aus Brasilien importiert, ein Plus von 21 Prozent. Der Wirkungsgrad, also das Verhältnis zwischen dem, was man reinsteckt, und dem, was rauskommt, beträgt bei Biogasanlagen im besten Fall etwa 45 Prozent. Das bedeutet, dass wir auf einer Fläche von 1 Hektar mehr als die Hälfte wegschmeißen – stellen sie sich mal den Aufschrei vor, wenn ein Bauer die Hälfte seiner Kartoffeln wegschmeißen würde.

Tübingen will klimaneutral werden! Wie viele Windräder stehen denn im Landkreis Tübingen? Null! Die stehen in Oberkochen, nicht auf dem KI-Campus. Wasch mir das Gesicht, aber mach mich nicht nass. Im Straßenverkehr reden wir von Krieg und Kampf um die Straße; sind wir wirklich der Meinung, damit die Probleme zu lösen? Was wir brauchen ist ein Gesellschaftsvertrag, der die langfristige Entwicklung bestimmt. Nicht mit Kleinklein kommen wir weiter, sondern nur mit Konsens; und der sollte für eine zivilisierte Gesellschaft möglich sein.

Am 8. Juli 1514 wurde der Tübinger Vertrag geschlossen – vielleicht wird ja 2020 ein neuer Vertrag geschlossen, es wäre uns zu wünschen. Dort könnte auch die KI-Debatte einfließen.

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Erstellt:
21.08.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 44sec
zuletzt aktualisiert: 21.08.2019, 01:00 Uhr

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