Tübingen

Erste Freiwillige erhält Corona-Impfstoff von Curevac

Bereits in zwei Monaten soll die Tübinger Studie zum Corona-Impfstoff erste Ergebnisse zeigen. An Probanden besteht kein Mangel.

19.06.2020

Von dpa/lsw

Ein Mann pipettiert in einem Labor des Unternehmens CureVac eine blaue Flüssigkeit. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Ein Mann pipettiert in einem Labor des Unternehmens CureVac eine blaue Flüssigkeit. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Tübingen. Die Studie mit dem Corona-Impfstoff der Firma Curevac ist am Freitag in die heiße Phase gegangen: Eine Freiwillige erhielt an der Uniklinik Tübingen die erste Impfung. Anschließend bleibe die junge Probandin 24 Stunden unter Beobachtung - sie werde dabei sowohl vom Monitor als auch von Ärzten überwacht, sagte Studienleiter Peter Kremsner der Deutschen Presse-Agentur. „Bei Impfstudien ist bisher noch nie etwas Gravierendes passiert, aber wir wollen auf Nummer sicher gehen.“

Professor Kremsner rechnet bereits in zwei Monaten mit ersten Ergebnissen. „Das wird ziemlich fix gehen“, sagte der Direktor des Instituts für Tropenmedizin, wo der Wirkstoff getestet wird. Schon jetzt hätten sich aufgrund der Medienberichte Hunderte Freiwillige gemeldet. Sobald ein Rundbrief mit einem Aufruf geschrieben sei, werde es wohl Tausende Bewerbungen geben. Für die Uniklinik Tübingen sei es ein Heimspiel.

Für die Studie werden zunächst 100 gesunde Teilnehmer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren benötigt. „Wenn alles gut geht mit der ersten Probandin, kommen Montag die nächsten drei, am Mittwoch dann vier bis acht und von da an immer mehr“, erklärte Kremsner. Sie alle würden im Anschluss beobachtet, im weiteren Verlauf werde die Impf-Dosis erhöht oder sogar eine zweite Impfung verabreicht, wenn die erste gut vertragen werde.

Das Tübinger Unternehmen Curevac arbeitet an sogenannten mRNA-Impfstoffen. mRNA ist eine Art Botenmolekül, in dem die Bauanleitung zur Herstellung von Proteinen steckt. Für ihren Impfstoff haben die Curevac-Forscher mRNA mit der Bauanleitung für ein Protein des Coronavirus Sars-CoV-2 versehen. Die menschlichen Zellen bilden nach der Impfung dieses Protein, was der Körper als fremd erkennt. Er bildet Antikörper und andere Abwehrzellen dagegen.

Zum Artikel

Erstellt:
19.06.2020, 07:58 Uhr
Aktualisiert:
19.06.2020, 15:50 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 51sec
zuletzt aktualisiert: 19.06.2020, 15:50 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.
Aus diesem Ressort

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport
Newsletter los geht's
Nachtleben, Studium und Ausbildung, Mental Health: Was für dich dabei? Willst du über News und Interessantes für junge Menschen aus der Region auf dem Laufenden bleiben? Dann bestelle unseren Newsletter los geht's!