Corona-Pandemie

Astra-Zeneca fehlt: Tübinger Impfzentrum muss 980 Termine absagen

Wie das Tübinger Landratsamt mitteilt, hat das Land Baden-Württemberg die Lieferung des Astra-Zeneca-Impfstoffes reduziert. Das führt am Sonntag, Montag und Dienstag zu 980 Terminabsagen in der Paul-Horn-Arena.

10.03.2021

Von Lisa Maria Sporrer

Im Tübinger Impfzentrum wird der Astra-Zeneca-Impfstoff schon seit einigen Tagen verimpft. Nun müssen sich jedoch fast 1000 Impfwillige noch gedulden. Archivbild: Ulrich Metz

Im Tübinger Impfzentrum wird der Astra-Zeneca-Impfstoff schon seit einigen Tagen verimpft. Nun müssen sich jedoch fast 1000 Impfwillige noch gedulden. Archivbild: Ulrich Metz

„Es kommen einige Schwierigkeiten im Impfzentrum auf uns zu in den kommenden Tagen“, eröffnete Landrat Joachim Walter den Bericht zum Impfzentrum im Verwaltungsausschuss am Mittwochabend. Nur ein paar Stunden zuvor hatte die Pressestelle des Landratsamts mitgeteilt, dass 980 Termine in den kommenden Tagen abgesagt werden müssen, weil der Astra-Zeneca-Impfstoff nicht geliefert werden könne.

Laut der Mitteilung des Landratsamts habe das Sozialministerium am Dienstag mitgeteilt, dass die Liefermengen des Astra-Zeneca-Impfstoffes reduziert werden müssen, weil auch das Land weniger Impfstoff erhalten habe. Weil man vom Sozialministerium angewiesen sei, bei jenem Impfstoff keine Rücklagen zu bilden, führe das nun zu Terminabsagen.

So sind 140 Termine am kommenden Sonntag (14. März) betroffen. Am darauffolgenden Montag sowie Dienstag sind es jeweils 420 Absagen. Somit sind insgesamt 980 Termine betroffen. Es könnten keine Termine individuell abgesagt oder beibehalten werden. Die Terminabsagen müssten über ein standardisiertes Schreiben des Terminservice-Programms des Landes erfolgen, worin jedoch die Gründe für die Absagen nicht angeführt werden. Das könne für Irritationen sorgen.

„Deshalb versucht das Impfzentrum, über die Presse die Bevölkerung zu informieren“, teilt Behördensprecherin Martina Guizetti mit. „Der Landkreis Tübingen bedauert diesen Umstand außerordentlich.“ Zumal die von den Absagen betroffenen Bürgerinnen und Bürger neue Termine über die Impfhotline 116117 vereinbaren müssen, was nach Auskunft des Landratsamtes aufgrund der derzeitigen Impfstoffknappheit im Tübinger Impfzentrum kaum kurzfristig möglich sein wird.

Denn, so Werner Walz, Organisator des Impfzentrums: Für die nächsten Wochen seien die Impfungen bereits ausgebucht. „Das ist eine üble Sache und gibt mächtig Ärger“, so Walz. Weil auch sicherlich einige, die für diese Tage einen Impftermin bekommen haben, trotzdem kommen werden. Eine Chance, dann auch in das Impfzentrum gelassen zu werden, bestehe jedoch nicht. „Hätten wir Impfstoff gehabt, hätten wir schon 130000 Impfungen durchführen können“, sagt Walz. Bisher sind es 69704, davon bereits 10643 mit dem Astra-Zeneca-Impfstoff.

Erst am Dienstag hatte die Ständige Impfkommission eine Astra-Zeneca-Impfung auch für Personen ab 70 Jahren und weitere Impfberechtigte ab 65 Jahren zugelassen. Durch die neue Regelung sind nun rund 1,7 Millionen Menschen in Baden-Württemberg zusätzlich impfberechtigt. Aber noch ist auch dieser Impfstoff knapp.

Landrat Walter hofft, dass die Impfungen so bald wie möglich in den niedergelassenen Bereich, also bei Hausärzten etwa, durchgeführt werden können. Auch, weil der Betrieb des Impfzentrums bisher knapp 2 Millionen Euro gekostet hat.

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Erstellt:
10.03.2021, 17:00 Uhr
Aktualisiert:
10.03.2021, 20:48 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 13sec
zuletzt aktualisiert: 10.03.2021, 20:48 Uhr

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