Literatur

Von Freundschaft und der Suche nach dem Glück

Der TAGBLATT-Lesesessel macht am Montag in Ofterdingen Station.

06.08.2017

Von gs

F. Zilles Archivbild: Rippmann

F. Zilles Archivbild: Rippmann

Lila und Elena, im letzten Kriegsjahr in einem armen Stadtteil Neapels geboren, kennen sich seit Kindertagen. Als Lila eines Tages spurlos verschwindet, beginnt Elena, die Geschichte einer Jahrzehnte währenden Freundschaft aufzuzeichnen, die an der Wohnungstür von Don Achille beginnt. Entstanden ist ein vierbändiges Epos, das der Autorin den Ruf einbrachte, für Neapel das zu sein, was Charles Dickens für London war.

Wer diese Autorin ist und wie ihr Buch heißt, soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden. Wer neugierig geworden ist, sollte heute Abend auf den Kirchplatz vor der Ofterdinger Bücherei kommen – dann liest Friederike Zilles bei der TAGBLATT-Gutenachtgeschichte daraus vor.

Die 51-Jährige lebt zwar in Tübingen, arbeitet aber in Ofterdingen. Dort kennt sie das halbe Dorf, denn sie ist Jugendpflegerin und Schulsozialarbeiterin. Zweiter Leser des Abends ist ihr Ehemann Andreas Zilles, ebenfalls 51 und ebenfalls an der Burghofschule beschäftigt, wo er sich als Schulbegleiter um ein Kind kümmert. Zusätzlich arbeitet der Sozialarbeiter mit psychisch erkrankten Menschen.

Im Vorlesen ist Andreas Zilles geübt. Schon mit 16 Jahren engagierte er sich in der Jugendarbeit der katholischen Kirche. Bei vielen Ferienfreizeiten hat er eine der Kurzgeschichten vorgelesen, die er auch nun zu Gehör bringen wird. Geschrieben hat sie ein berühmter deutscher Schriftsteller, dessetwegen Emil von Lönneberga hierzulande in „Michel“ umbenannt wurde. Bekannt ist er nämlich für seine Kinderbücher – darüber gerät oft in Vergessenheit, dass er auch sehr schöne Erwachsenenliteratur geschrieben hat. Das Märchen, das Andreas Zilles heute liest, dürfte manche/n zum Nachdenken über die große Menschheitsfrage nach dem Glück verleiten.

Einen Tübingen-Bezug hat der Autor einer weiteren Kurzgeschichte, bei der man ins Grübeln kommen kann, ob der Mensch wirklich die Krone der Schöpfung ist. Schriftsteller Nummer drei hat seinen Lebensunterhalt als Lumpensammler und in einer Vielzahl anderer prekärer Berufe verdient, ehe er Autor wurde. „Sehr kurz und sehr schön geschrieben“ findet Zilles die Geschichte, die er von ihm ausgewählt hat. Die vierte Autorin beschäftigt sich mit Mord und Totschlag. Konkret geht es dieses Mal um eine Medizin, die im doppelten Sinne zweckentfremdet wird.

„Ich liebe Krimis“, erzählt Zilles. Als Vorlesegeschichte seien die meisten Kriminalromane allerdings nicht so gut geeignet, der verwobenen Handlung wegen.

Die gemeinsame Veranstaltung von TAGBLATT, Ofterdinger Bücherei, Walkinggruppe und Osiander beginnt um 19 Uhr. Ausweichquartier bei Regen ist die Zehntscheune. Musik macht Benjamin Strohmaier, die Walkinggruppe bewirtet.

Andreas Zilles Privatbild

Andreas Zilles Privatbild

Von Freundschaft und der Suche nach dem Glück

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Erstellt:
06.08.2017, 16:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 15sec
zuletzt aktualisiert: 06.08.2017, 16:00 Uhr

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