Tübingen · Bedürftige

Tübinger Tafel braucht Hilfe

Die Tafel bittet um Geld- und Lebensmittelspenden von Privathaushalten. Es fehlt an allem.

04.04.2022

Von slo

Die Tübinger Tafel schickt einen Hilferuf an die Bevölkerung: Bei ihr schlägt die Lebensmittelverknappung durch. Vor allem fehlen immer mehr länger haltbare Grundnahrungsmittel wie Nudeln, Reis, Hülsenfrüchte, Mehl, Zucker, Salz, Speiseöle, Konserven, Haferflocken, Müsli, Cornflakes, Kekse, Kaffee, Tee, aber auch Hygieneartikel wie Waschmittel, Spülmittel, Shampoo, Seife, Deo, Babywindeln, Hygieneartikel für Frauen. Davon kämen, schreibt der Vereinsvorsitzende der Tafel, Reinhardt Seibert, von den Supermärkten nicht mehr so viele bei der Tafel an.

Andererseits nehme die Zahl der Bedürftigen durch die Geflüchteten aus der Ukraine zu, aber auch der Menschen, die durch die Verteuerung besonders betroffen seien. Jedoch könne die Tafel die nötige staatliche Hilfe nicht ersetzen. Als von Spenden finanzierter gemeinnütziger Verein könne sie keine Grundversorgung leisten, sondern nur das weitergeben, was sie selbst erhalte. Und das gebe sie ohne Ansehen der Person möglichst gerecht an alle Bedürftigen weiter. Die Tafel kauft keine Lebensmittel hinzu.

Wer eine Kreisbonuscard oder eine Bescheinigung einer Beratungsstelle über eine vorübergehende Notlage hat, kann sich donnerstags zwischen 10 und 12 Uhr bei der Tafel registrieren lassen und bekommt dann gegen eine Gebühr von 2 Euro pro erwachsener Person einmal in der Woche von den vorhandenen Lebensmitteln das Vielfache des bezahlten Geldwertes.

Die Tafel versteht sich vor allem als Lebensmittelretter. Dazu sammelt sie bei Supermärkten oder Bäckereien das ein, was nicht mehr verkauft werden kann, aber noch gut genießbar ist – auch noch Tage über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus. 1,4 Prozent werden so beim Groß- und Einzelhandel ausgeschieden und können gerettet werden.

Der Löwenanteil der Lebensmittelabfälle entsteht aber mit 52 Prozent in den privaten Haushalten. Vieles davon wäre noch gut genießbar. Dazu hat die Tafel normalerweise keinen Zugang. Deshalb appelliert sie an alle Bürger in Tübingen und Umgebung, nicht gebrauchte Lebensmittel entweder zu den Sammelaktionen der Kirchengemeinden oder zur Tafel in der Eisenbahnstraße 57 zu bringen. Da die Energie- und Spritkosten für den Lebensmitteltransport ebenfalls stark zugenommen haben, bittet die Tafel auch um Geldspenden für ihre Logistik. ST

Zum Artikel

Erstellt:
04.04.2022, 18:33 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 03sec
zuletzt aktualisiert: 04.04.2022, 18:33 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport
Newsletter los geht's
Nachtleben, Studium und Ausbildung, Mental Health: Was für dich dabei? Willst du über News und Interessantes für junge Menschen aus der Region auf dem Laufenden bleiben? Dann bestelle unseren Newsletter los geht's!