Tübingen · Energie

Tübinger Stadtwerke kaufen drei Solarparks

Für die Erzeugung von 13,9 Millionen Kilowattstunden Ökostrom haben die Tübinger Stadtwerke (SWT) Solarparks in Bayern und Brandenburg gekauft.

14.05.2020

Von ST

Der Solarpark Nadrensee. Symbolbild: SWT

Der Solarpark Nadrensee. Symbolbild: SWT

Zwei der Solarparks liegen in Bayern (Gefrees im Landkreis Bayreuth und Absberg im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen), einer in Brandenburg (Karstädt im Kreis Prignitz) und wurden in den zurückliegenden fünf Monaten vom Unternehmen Energiekontor AG abgekauft. Das teilen die Stadtwerke in einer Pressemitteilung mit. Ihre Gesamtleistung beträgt 13.285 Kilowatt Peak. In seiner Neujahrsrede hatte OB Boris Palmer den Kauf der drei Parks bereits angekündigt. Bereits 2016 hatten die SWT den Solarpark Nadrensee (Mecklenburg-Vorpommern) von der Energiekontor AG erworben. Knapp elf Millionen Euro betrugen die Investitionskosten.

Bei einem der neuen PV-Parks gibt es eine Besonderheit: Erstmalig vermarkten die SWT den Solarstrom direkt und verzichten deshalb auf eine Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Das ist möglich, weil die Gesamtkosten für die Produktion von Solarstrom deutlich unter den Kosten für Braunkohle-, Steinkohle- und Erdgaskraftwerken liegen. Die Direktvermarktung soll den eigenen Stromkunden dienen, wobei dies erst nach Ablauf der Energiekontor-Vermarktungsverträge möglich ist, die von den Stadtwerken übernommen worden sind.

„Mit dem Kauf dreier neuer Solarparks bei unserem langjährigen Geschäftspartner Energiekontor zeigen die Stadtwerke Tübingen Investitionsstärke und – fast noch wichtiger – dass wir auch in wirtschaftlich schwierigen Pandemie-Zeiten unseren Ausbaupfad fortsetzen“, wird Stadtwerke-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke zitiert. „Nur wenn wir beim Ausbau der erneuerbaren Energien am Ball bleiben, können wir nachhaltig die Energiewende voranbringen. Trotz Corona-Krise müssen wir fokussiert weiterarbeiten, damit die Klimaziele von Bund, Gemeinden und Städten erreichbar bleiben.“

Die Solarparks stehen auf für die Landwirtschaft weniger bedeutsamen Gebieten. Trotzdem seien bei der Projektentwicklung durch Energiekontor zusätzliche Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt worden: Es wurden Ausgleichsflächen für den Artenschutz geschaffen, Hecken und Bäume zum Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft gepflanzt und die Mähvorgänge rund um die PV-Installationen auf ein Minimum reduziert. Weitere freiwillige Maßnahmen, zu denen Nistkästen, Schafbeweidung oder auch Insektenhotels gehören, seien durch die SWT noch in Prüfung.

Mittlerweile 56 Prozent des gesamten Tübinger Strombedarfs decken die Stadtwerke Tübingen aus eigener Ökostrom-Erzeugung. Der regenerativ erzeugte Strom aus den drei neuen Solarparks schraubt die Eigenerzeugung auf insgesamt 223,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Auf ihrer Homepage bieten die SWT einen Blick auf die „Live-Stromerzeugung“ an.

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Erstellt:
14.05.2020, 13:42 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 07sec
zuletzt aktualisiert: 14.05.2020, 13:42 Uhr

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