Tübingen · Nahverkehr
Stadtwerke froh über Tarifabschluss: Streiks bis 2023 abgewendet
Eine gute Nachricht für alle, die mit dem Tü-Bus fahren: Mit der Einigung im Tarifstreit sind Streiks bis 2023 abgewendet.
Die Gewerkschaft Verdi und der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) haben sich in der zwölften Verhandlungsrunde geeinigt: Beide Parteien sind froh, dass nun ein Doppel-Abschluss für Mantel- und Gehaltstarifvertrag vorliegt. Insgesamt zog sich der Tarifstreit über acht Monate.
Die Busfahrer bekommen 2,25 Prozent mehr Gehalt, höhere Nacht- und Sonntagszuschläge. Für die heftig umstrittene Bezahlung von Standzeiten fand sich ein für die Verhandler tragfähiger Kompromiss. Das Ergebnis steht noch unter Vorbehalt: Die Gewerkschaftsmitglieder der Streikunternehmen müssen noch zustimmen. Das Ergebnis bewerten die Tarifparteien unterschiedlich: Der WBO-Verhandlungsführer Horst Windeisen erklärt per Pressemitteilung: „Es war ein hartes Ringen um eine Lösung, letztendlich ist alles, was man in diesen Zeiten abschließt, viel zu hoch.“ Hannah Binder, Verdi-Verhandlungsführerin, sieht es so: „Die zukünftige Regelung zur Begrenzung der Standzeiten wird tausenden Busfahrerinnen und Fahrern deutlich bessere Schichtzeiten oder Bezahlung bringen.“
Auch die Tübinger Stadtwerke bezahlen die Tü-Bus-Fahrer nach diesem Tarifwerk. „Wir sind froh, dass es erstmal mit den Streiks vorbei ist“, sagt Stadtwerke-Sprecher Ulrich Schermaul. Auch in Tübingen wurde der Busverkehr an den Warnstreik-Tagen weitgehend lahmgelegt (wie auch in Reutlingen). Die Stadtwerke hatten die besonders heftig umstrittenen Standzeiten-Regelungen bereits zuvor für die Fahrer besser geregelt als andere Betriebe: „Wir waren dem Tarifabschluss voraus“, so Schermaul. Der Manteltarif wurde bis 31. Dezember 2026 abgeschlossen, der Gehaltstarifvertrag läuft bis 30. April 2023. Damit dürften Streiks bis dahin abgewendet sein.