Reutlingen · Wasserrettung
Wieder Großeinsatz wegen eines Schwimmers
Mit einer Luftmatratze in Sesselform stieg am Donnerstag ein 28-Jähriger auf Höhe der Alten Färberei in die Echaz und löste damit einen Großeinsatz aus.
Gegen 15.40 Uhr meldete eine Anwohnerin über den Notruf eine Person in der Echaz. Von ihrem Fenster aus hatte sie einen vorbeitreibenden Menschen erkennen können. Die sieben Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, inklusive der Tübinger Wasserrettung, die Notärzte und Polizeistreifen konnten allerdings keine Person im Wasser finden.
Der 28-Jährige wurde von der Polizei schließlich wartend an der Bushaltestelle Lederstraße entdeckt: Pitschnass, in Badehose und mit einem umgehängten Handtuch über der Schulter wartete der leicht alkoholisierte Mann auf seinen Bus. Seine Schwimmhilfe war ihm aber offenbar weggeschwommen. Deshalb sei er auf Höhe des Ledergrabens aus dem Wasser gestiegen und habe sich auf den Heimweg begeben. Ein Badeverbot gibt es in der Echaz nicht.
Erst vor zwei Tagen hatte ein Schwimmer entlang von Steinlach und Neckar in Tübingen für einen Großeinsatz gesorgt. Wie in Tübingen wird nun auch in Reutlingen geprüft, ob das öffentliche Bad Konsequenzen hat. „Das war eindeutig fahrlässig“, sagt Adrian Röhrle, stellvertretender Feuerwehrkommandant der Reutlinger Wehr. Aber ob es sich um grobe Fahrlässigkeit handelt, müsse geprüft werden. Sollte der 28-Jährige wegen Fahrlässigkeit die Kosten des Rettungseinsatzes tragen müssen, würde es sich um eine hohe vierstellige Summe handeln, schätzt Röhrle.
Auch die Pressestelle der Polizei kann über das weitere Vorgehen noch nichts Konkretes sagen. Erst müsse die Stadtverordnung nach einer möglichen Ordnungswidrigkeit durchforstet werden, heißt es. Spaßbaden in der Echaz sei aber kein Spaß, sondern könne wegen der Strömungen eine sehr gefährliche Sache sein, sagt Björn Reusch, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei der Polizei Reutlingen.