Stuttgart/Tübingen

Wieder Streik auf SWEG-Strecken – Palmer: „Unverschämtheit“

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hat auch für den heutigen Mittwoch wieder ohne Ankündigung zum Streik aufgerufen.

28.12.2022

Von ST

Ein Zug der SWEG auf dem Hauptbahnhof in Tübingen. Bild: Hans-Jörg Schweizer

Ein Zug der SWEG auf dem Hauptbahnhof in Tübingen. Bild: Hans-Jörg Schweizer

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) lässt nicht locker: Am Mittwoch bestreikt sie ohne Ankündigung seit 0.30 Uhr die Strecken der SWEG und deren Tochter Bahn Stuttgart GmbH. Betroffen sind unter anderem Züge zwischen Tübingen und Stuttgart. Ein Ende des Streiks gab die GDL zunächst nicht bekannt.

Es ist bereits der fünfte kurzfristig anberaumte GDL-Streik seit 9. Dezember. Die Gewerkschaft untermauert so ihre Forderung nach einem Tarifvertrag für die Tochter der SWEG, die für die ehemalige Abellio Rail Baden-Württemberg eingesprungen ist, diese aber nicht dauerhaft übernehmen möchte. GDL-Chef Claus Weselsky hatte schon vor knapp drei Wochen angekündigt, dass die SWEG-Züge „nicht mehr kalkulierbar und verlässlich genutzt werden können“.

Die SWEG hatte die Forderung unmittelbar vor Weihnachten abermals zurückgewiesen: „Der GDL geht es in der Sache nicht um bessere Konditionen für die Beschäftigten, sondern schlichtweg um mehr Einfluss im SWEG-Gesamtkonzern“, hatte Uwe Lahl, Vorsitzender des SWEG-Aufsichtsrats, gesagt. Man lasse sich nicht auf „machtpolitische Spiele mit der Gewerkschaft“ ein.

Auch Tübingens OB Boris Palmer, ein bekennender Bahnfahrer, hat kein Verständnis, weil es nicht um mehr Lohn gehe: „Ein Streik nur für mehr Macht der GDL und das nachdem das Land den Verkehr eines Pleiteunternehmens übernommen hat, das ist einfach eine Unverschämtheit“, schrieb er bei Facebook. So fragte Palmer, ob die „Letzte Generation“ nicht mal die Zentrale der GDL blockieren müsse? Denn: „Irgendwann haben nämlich auch eingefleischte Bahnfahrer die Schnauze voll und fahren wieder Auto.“ Palmers Vorschlag: „Lokführer sollten keine Spezialgewerkschaft haben, sondern Beamte sein.“

Über Weihnachten hatte die GDL eine kurze Streikpause angekündigt, um nun „ein prächtiges Feuerwerk zwischen den Jahren“ (Weselsky) in Form von Streiks abzubrennen. Deshalb ist davon auszugehen, dass es auch in den kommenden Tagen zu Ausfällen und Verspätungen kommen wird.

Aktuelle Informationen sind erhältlich über die elektronischen Fahrplanauskünfte auf bahn.de oder im DB-Navigator.

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Erstellt:
28.12.2022, 09:31 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 57sec
zuletzt aktualisiert: 28.12.2022, 09:31 Uhr

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