Tübingen/Reutlingen

Razzia gegen Katalysatoren-Diebesbande – zwei Männer in U-Haft

Ermittlern ist ein Schlag gegen eine Diebesbande geglückt, die auch in Tübingen und Reutlingen tätig gewesen sein soll.

30.09.2022

Von itz

Symbolbild: BortN66 - stock.adobe.com

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Wie die Polizei mitteilt, wird drei Männern aus Bayern sowie einer Frau aus Nordrhein-Westfalen zur Last gelegt, seit Ende Mai in bislang über 20 bekannten Fällen Katalysatoren im Gesamtwert von mehreren zehntausend Euro aus Fahrzeugen im süddeutschen Raum gestohlen, diese zwischengelagert und anschließend veräußert zu haben.

Ein Diebstahl ereignete sich zwischen 13. und 16. Juli in der Nürtinger Straße im Tübinger Stadtteil Lustnau, einer am 14. Juli in der Reutlinger Humboldtstraße. Das sagte eine Polizeisprecherin auf Nachfrage. In diesen beiden und weiteren Fällen hatte es die Diebesbande auf BMW-Modelle abgesehen.

„Das Zusammenführen aller Hinweise hat uns auf die Spur gebracht“, sagte die Sprecherin. Auch aus Bayern gingen Zeugenhinweise bei den Beamten ein. Die Staatsanwaltschaft Tübingen übernahm in sämtlichen Fällen die Ermittlungen. Und konnte neben den Hauptverdächtigen im Alter von 20 und 29 Jahren zwei weitere Beteiligte ausmachen: einen 52-Jährigen, der die ausgebauten Fahrzeugteile zwischengelagert haben soll, und eine 29 Jahre alte Frau, die vorrangig an der Veräußerung der gestohlenen Katalysatoren beteiligt gewesen sein soll.

Die Staatsanwaltschaft erwirkte Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der vier Tatverdächtigen in Essen, Illertissen und Schopfloch, außerdem wurde am Mittwoch eine Firma in Essen durchsucht, an die Teile des mutmaßlichen Diebesguts verkauft worden sein sollen. In den Wohnungen fanden und beschlagnahmten die Ermittler unter anderem einen offenbar erst zuvor gestohlenen Katalysator, entsprechendes Werkzeug sowie Bargeld.

Länderübergreifend waren 50 Beamtinnen und Beamte dabei: Neben einer auf die Bekämpfung der schweren Eigentumskriminalität spezialisierten Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizeidirektion Esslingen, die in Tübingen ansässig ist, waren auch Polizeikräfte aus Neu-Ulm, Ansbach und Essen im Einsatz.

Die Tatverdächtigen wurden am Donnerstag dem Haftrichter am Tübinger Amtsgericht vorgeführt. Dieser ordnete die Untersuchungshaft gegen die beiden 20 und 29 Jahre alten tadschikischen Staatsbürger an. Der Haftbefehl gegen die 29-Jährige, die die deutsche und kasachische Staatsangehörigkeit besitzt, wurde gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Gegen den 52-Jährigen lag kein Haftbefehl vor.

Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen wegen des Verdachts des schweren Bandendiebstahls dauern an. Laut der Polizeisprecherin ergebe sich bislang kein Zusammenhang mit der Tat im August in der Derendinger Roßbergstraße, als drei Männer einen Katalysator aus einem Toyota gestohlen hatten und auf frischer Tat ertappt wurden.

Ältere Benziner eher betroffen

Katalysatoren sind bei Dieben vor allem deshalb so beliebt, weil sie Edelmetalle wie Palladium, Platin und Rhodium enthalten, die teuer verkauft werden können. Nach Angaben des ADAC sind vor allem ältere Fahrzeugmodelle mit Benzinmotoren betroffen.

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Erstellt:
30.09.2022, 08:41 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 16sec
zuletzt aktualisiert: 30.09.2022, 08:41 Uhr

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