Nach Messer-Attacke: Ermittlungen wegen versuchten Mordes

Demnach soll der Mann in der Rottenburger Innenstadt nicht nur mehrere Passanten bedroht, sondern in der Ehinger Straße auch versucht haben, auf einen 39-Jährigen einzustechen. Das haben laut der Mitteilung „umfangreiche Zeugen- und Geschädigtenvernehmungen“ ergeben. Der Tatverdächtige soll sich einem 39-jährigen Rollerfahrer in den Weg gestellt und Geld von ihm gefordert haben. Der Mann wurde jedoch nicht verletzt – wie auch die anderen bedrohten Personen.

Weiter gehen Polizei und Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Verdächtige mehrere Autofahrer angehalten hat und mit dem Küchenmesser auf die Fahrzeugscheiben einstach beziehungsweise darauf schlug. Mindestens ein Auto wurde demnach beschädigt, verletzt wurde auch hierbei niemand.

Die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren: „Vieles lässt sich noch gar nicht nachvollziehen“, sagte eine Polizeisprecherin auf Nachfrage. Etwa, ob der Mann nur rund um den Ehinger Platz Ärger machte oder auch an anderen Stellen in der Stadt. Mann und Maus vom Kriminalkommissariat seien aktuell mit der Sache beschäftigt.

Wie bereits berichtet, brachte ein beherzt eingreifender Passant den 35-Jährigen dann zu Boden. Dabei halfen auch weitere Personen, „die ihn mit vereinten Kräften überwältigt haben“, so die Sprecherin. Laut Polizei handelt es sich bei dem zunächst eingreifenden Mann um einen 44-Jährigen, der nach TAGBLATT-Informationen ein Flüchtling aus Nigeria sein soll. Er hat offenbar Schlimmeres verhindert.

Der 35-jährige Tatverdächtige wurde zunächst in eine Fachklinik eingeliefert. Dabei haben sich laut der Mitteilung „Hinweise auf eine bestehende, psychische Erkrankung“ ergeben, weshalb die Staatsanwaltschaft gegen den Beschuldigten die Unterbringung in der forensischen Abteilung eines Zentrums für Psychiatrie beantragt. Der rumänische Staatsangehörige soll noch am heutigen Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt werden.

„Es melden sich laufend noch Zeugen bei uns“, sagte die Polizeisprecherin am Mittag. Die Ermittlungen stehen noch am Anfang. Die Polizei bittet alle, die etwas gesehen haben oder selbst bedroht worden sind (beispielsweise weitere angehaltene Verkehrsteilnehmer), sich beim Polizeirevier Rottenburg unter der Telefonnummer 07472/98010 zu melden.