Reutlingen

Kontrolle des Versammlungsverbots: 130 Platzverweise, 15 Anzeigen

Am ersten Weihnachtsfeiertag versammelten sich in Reutlingen trotz Verbotes erneut Gegner der Corona-Maßnahmen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort.

25.12.2021

Von itz

In Reutlingen waren erneut viele Polizeikräfte zu Gange. Archivbild: Horst Haas

In Reutlingen waren erneut viele Polizeikräfte zu Gange. Archivbild: Horst Haas

Obwohl die Stadt und der Landkreis Reutlingen ein Versammlungsverbot für drei Demonstrationen verfügt hatten, bahnte sich über den Messenger-Dienst „Telegram“ an, dass sich einige Gegner der Corona-Maßnahmen nicht davon abhalten lassen, am Abend des ersten Weihnachtsfeiertags erneut auf die Straße zu gehen.

Die Polizei hatte sich vorbereitet, an jeder Ecke der Innenstadt waren gefühlt Kastenwagen zu sehen, auch Pferde waren im Einsatz. Auf Firmenparkplätzen in der Föhrstraße hatten sich schon vor 18 Uhr einige Demonstrierende getroffen. Die Beamten hätten aber bereits in der Föhrstraße eingegriffen und größere Menschenansammlungen aufgelöst, sagte eine Polizeisprecherin dem TAGBLATT.

Auch kleinere Gruppen wurden demnach kontrolliert – insbesondere dann, wenn sie mit Kerzen und Lichtern unterwegs waren, für die Polizei „in der Absicht, das Versammlungsverbot zuwiderhandeln“, erklärte die Sprecherin. Fast 170 Personen wurden demnach kontrolliert. Es entwickelte sich ein Katz-und-Maus-Spiel, weil die Beamten offenbar stets informiert waren, wo die Menschenmasse zusammentreffen will.

Mit Lautsprecher-Durchsagen wurden die Menschen aufgefordert, sich zu zerstreuen und nach Hause zu gehen, einige ließen sich auf Diskussionen mit den Einsatzkräften ein. „Wo erforderlich, werden auch Platzverweise erteilt“, sagte die Sprecherin. Von diesen gab es nach Polizeiangaben rund 130. Zudem wurden 15 Personen wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz bei der Bußgeldbehörde der Stadt Reutlingen zur Anzeige gebracht.

Dennoch zeigte sich die Sprecherin gegen 20 Uhr recht zufrieden mit dem Großeinsatz, an dem erneut hunderte Polizeikräfte beteiligt waren. In verschiedenen Netzwerken zeigten sich dagegen die Demonstrierenden unzufrieden, wie der Abend aus ihrer Sicht verlaufen war. Wie viele Personen am Abend dabei waren, die von den Beamten den Gegnern der Corona-Maßnahmen zugeordnet werden konnten, wollte die Polizei nicht mitteilen.

Offen ist, wann und wo die Menschen das nächste Mal auf die Straße gehen. Auch in Tübingen hatte es bereits Proteste gegen die Corona-Maßnahmen gegeben.

Die Vorgeschichte

Dass es am Samstagabend erneut zu vielen Kontrollen in Reutlingen kam, hat – wie bereits berichtet – eine Vorgeschichte: Am Samstag vor zwei Wochen kamen dort bis zu 1500 Gegner der Corona-Maßnahmen zusammen – deutlich mehr als zuvor. Daraufhin kamen in der Vorwoche trotz des bereits gültigen Versammlungsverbotes rund 1000 Menschen zusammen, die Polizei hielt mit etwa 700 Kräften dagegen. Inzwischen laufen bereits etliche Strafverfahren. Doch das schreckt diejenigen, die sich trotz des Verbotes weiter versammeln möchten, offenbar nicht ab.

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Erstellt:
25.12.2021, 21:52 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 13sec
zuletzt aktualisiert: 25.12.2021, 21:52 Uhr

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