Rottenburg

Journalisten-Malaise?

Miri Watson und Ulrich Janßen sprachen mit Felix Klein, dem Antisemitismusbeauftragten des Bundes.

10.02.2024

Von Daniel Schmid, Rottenburg

Letzten Herbst beim Podium mit TAGBLATT-Redakteuren im Club Voltaire zur Rolle der Medien in der Corona-Krise ging Herr Janßen durchaus nicht in Frontalopposition zum maßnahmenkritischen Publikum. Auf die Frage etwa, ob es überhaupt eine pandemische Lage nationaler Tragweite gegeben habe, meinte er, na ja, vielleicht sei sie nicht ganz so schlimm gewesen wie gedacht.

Bedenkt man, wie unnachgiebig die Panikstimmung damals auch vom TAGBLATT während der Grundrechtseinschränkungen – immerhin rund drei Jahre – aufrechterhalten wurde, ist das ein happiges Eingeständnis. Jetzt im Gespräch mit Herrn Klein geht Herrn Janßen aber wieder das Wort „Corona-Leugner“ ganz locker über die Lippen (in einem Atemzug mit „Heilpraktiker“ und „Antisemitismus“ – unglaublich –, aber das muss bei anderer Gelegenheit gewürdigt werden).

Ja was jetzt? Gab es eine pandemische Lage nationaler Tragweite oder nicht? Und was genau ist ein Corona-Leugner? Geht es Herrn Janßen vor allem darum, seinen Gesprächspartnern zu gefallen? Vielleicht ist es auch eine allgemeine Malaise vieler Journalisten heute, dass sie zwischen eigenen Erkenntnissen und den Erwartungen, die sie an sich gestellt glauben, nur schwer unterscheiden können.

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Erstellt:
10.02.2024, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 34sec
zuletzt aktualisiert: 10.02.2024, 01:00 Uhr

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