Corona

Hohe Erwartungen an den Berliner Impfgipfel

Die Ungeduld in den Bundesländern wächst, Grünen-Chef Habeck fordert Notmaßnahmen. Astra Zeneca sagt der EU neun Millionen weitere Vakzin-Dosen zu.

01.02.2021

Von DPA/AFP

Politiker und Verbandsvertreter fordern vom Corona-Impfgipfel am Montag mehr Klarheit über Zeitpläne, Prioritäten und verfügbare Impfstoffe. Angesichts erheblicher Kritik am schleppenden Impfstart und der Produktionsprobleme bei einigen Herstellern will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten über die Lage beraten.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) beklagte, man habe nicht einmal für vier Wochen Lieferklarheit. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, sagte, die Städte erwarten „eindeutige Antworten“ auf die Fragen, wann es ausreichend Impfstoff gebe und wann welcher Impfstoff geliefert werde.

Grünen-Chef Robert Habeck forderte in den Zeitungen der Funke Mediengruppe eine „Not-Impfstoffwirtschaft“, um mehr Impfstoff zu produzieren. Alle Pharmakonzerne seien „unverzüglich ihren Fähigkeiten entsprechend in die Produktion einzubeziehen“, verlangte Habeck. Auch der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, sprach sich dafür aus, „jede mögliche Produktionsstätte“ auf Corona-Impfstoffe umzustellen.

Nach heftiger Kritik sagte der Hersteller Astra Zeneca indes zu, der EU doch mehr Impfstoffdosen zu liefern als angekündigt: Es kämen neun Millionen Dosen hinzu, also insgesamt 40 Millionen Dosen, teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Sonntagabend auf Twitter mit. Ursprünglich vereinbart waren 80 Millionen.

Unterdessen mehren sich Stimmen, die vor Lockerungen der Corona-Maßnahmen warnen. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hält eine Verlängerung des Lockdowns auch bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 für denkbar. Er begründete dies in der „Welt am Sonntag“ mit der Gefahr durch mutierte Coronaviren. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) warnte vor falschen Hoffnungen auf Lockerungen nach dem 14. Februar. dpa/afp

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Erstellt:
01.02.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 46sec
zuletzt aktualisiert: 01.02.2021, 06:00 Uhr

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