Tübingen/Reutlingen

Frieden und Gerechtigkeit am Tag der Arbeit

Wolfgang Däubler ist Hauptredner bei 1.Mai-Kundgebung in Tübingen.

26.04.2022

Von ST

Hauptredner in Tübingen: Wolfgang Däubler. Archivbild: Volker Rekittke

Hauptredner in Tübingen: Wolfgang Däubler. Archivbild: Volker Rekittke

Nachdem jahrelang für Soziales und Ökologie viel zu wenig Geld da war, sollen nun sehr schnell 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr mobilisiert werden. Doch die Schuldenbremse wird formal nicht angetastet. Derweil steigt die Inflation in lange nicht gekannte Höhen, müssen viele abhängig Beschäftigte Reallohnverluste fürchten. Neben Krieg, Aufrüstung, Deregulierung und globaler Konkurrenz gibt es auch noch den Klimawandel.

Was die verschiedenen Krisen miteinander zu tun haben und wie sie ineinandergreifen, darum geht es in der Analyse von Wolfgang Däubler, dem Hauptredner bei der diesjährigen 1.Mai-Kundgebung der Gewerkschaften in Tübingen. Der emeritierte Professor und bekannte Arbeitsrechtler spricht am Sonntag auf dem Tübinger Marktplatz. Beginn der Kundgebung „GeMAInsam Zukunft gestalten: sozial, ökologisch, demokratisch!“ ist um 11 Uhr. Zuvor gibt es wieder eine Demonstration, die um 10.30 Uhr in der Karlstraße beginnt.

„Frieden, Gerechtigkeit und sozialer Zusammenhalt kommen nicht von selbst. Sie müssen immer wieder gemeinsam erkämpft werden“, heißt es in einer Mitteilung des Tübinger DGB-Kreisverbands: „Die Menschen spüren das in diesem Jahr so intensiv wie seit vielen Jahren nicht mehr.“ In diesen Zeiten tiefgreifender Veränderungen stünden die Gewerkschaften für ein solidarisches Miteinander. „Gemeinsam gehen wir in diesem Jahr wieder auf die Straßen und Marktplätze und setzen am Tag der Arbeit ein sichtbares Zeichen für eine gerechte und friedvolle Zukunft.“ Thema ist diesmal auch „der brutale völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine“ samt eines nicht nur in Russland zu beobachtenden Ultranationalismus: „Die rechten Bewegungen gefährden Demokratien weltweit.“

Weitere Beiträge bei der Mai-Kundgebung am Sonntag:

  • Tobias Arndt, Betriebsrat bei der Walter AG, berichtet vom Kampf gegen die drohende Verlagerung von 108 Arbeitsplätzen nach China.
  • Lena Mayr, Personalratsvorsitzende am Uniklinikum, spricht zur Situation der Beschäftigten nach zwei Jahren Pandemie.
  • Meret Schüschke, Erzieherin bei der Stadt Tübingen, berichtet über den alltäglichen Frust in unterfinanzierten Einrichtungen mit zu wenig Personal – und über die anstehenden Tarifkämpfe, um eben diese Zustände zu verbessern.
  • Klaus Rahlf vom Tübinger Arbeitslosen Treff (TAT) schließlich spricht über die neuesten Entwicklungen im Umgang mit Arbeitslosen in Deutschland.

Das Familienfest wird begleitet von der Tübinger Band „DieVagari“. Die junge Band spielt Rhythmen aus aller Welt.

Kundgebung auch in Reutlingen

Nach zwei Jahren Corona-Pause lädt der Deutsche Gewerkschaftsbund am Sonntag um 11 Uhr wieder zur Maikundgebung auf den Reutlinger Marktplatz. Zwar lasse man wegen der Pandemie weiter Vorsicht walten, doch hoffe der DGB auf die Rückkehr zum gewohnten Volksfest, teilt Regionalsekretär Moritz Stiepert mit. Der DGB-Kreisvorsitzende Matteo Scacciante moderiert, Hauptrednerin ist die stellvertretende Verdi-Bundesvorsitzende Christine Behle. Unter anderem soll es um die Corona-Auswirkungen und den Krieg in der Ukraine gehen.

Hagellocher Maifeier mit Politik und Blasmusik

Am Vorabend des 1.Mai wird, wie schon in vielen Vorjahren, zur gewerkschaftlich unterstützten Maifeier nach Hagelloch eingeladen – am Samstag, 30. April, ab 19.30 Uhr vor dem Hagellocher Rathaus. Nach Ortsvorsteher Martin Lack spricht dort dieses Jahr Matthias Gruner, Kreisvorsitzender der GEW Reutlingen-Tübingen. Zu der Hagellocher Traditionsveranstaltung gehört neben aktueller Politik auch das Maibaumaufstellen, Chorgesang und Blasmusik örtlicher Vereine sowie anschließend ein geselliges Beisammensein.

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Erstellt:
26.04.2022, 18:50 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 34sec
zuletzt aktualisiert: 26.04.2022, 18:50 Uhr

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