Tübingen
Ein Verbrechen
Der Krieg in der Ukraine bleibt Thema im „Sprachrohr“.
Jeder Krieg hat einen Grund und Anlass. Beide taugen nicht zur Rechtfertigung. Tübinger Akteure sehen Gründe in unvermeidbaren Gegebenheiten: den bösen Russen mit ihrem Präsidenten. Sie predigen Hass. Gewiss, Putin ist kein Engel. Doch Hetze macht schuldig, nicht unschuldig.
Der Ostexperte Klaus Gestwa setzt den Frieden durch Verhandlungen mit Putin einem Diktatfrieden gleich. Der würde nicht das Ende des Krieges bedeuten: „Putin braucht Eroberungen.“ Der Althistoriker Mischa Meier setzt in einem unsäglichen Artikel in der FAZ die Russen den Hunnen gleich und bezeichnet Russland als „Raubstaat“. Die Ostexpertin Alexa von Winning erklärt in der Kinder-Uni, dass Putin nicht verhandeln will und am Krieg alleine schuldig sei. Unwahr ist auch, dass Putin der Ukraine den Eintritt in die Europäische Union verwehren wollte. Das alles sind unzulässige Vereinfachungen. Da wird der Ukrainekrieg als unabwendbares Unheil dargestellt. Er soll im Bewusstsein der Menschen als unvermeidbar verankert werden. Dann braucht man keine Verhandlungen zu führen oder Ursachen zu suchen. Doch Krieg ist ein Verbrechen, beiderseits ein Werk von Schuldigen. Wir wollen informiert, nicht manipuliert werden.