Tübingen · Freizeit
„Dunstabzugsdusche“ im Tübinger Freibad
Mit einer eigenen Konstruktion der Stadtwerke und Beschränkungen ist ab jetzt wieder das Warmduschen möglich. Die Luft wird nach draußen abgesaugt.
Man könnte die Installation auch als „Dunstabzugsdusche“ bezeichnen, schreiben die Stadtwerke. Denn das Prinzip kennen viele aus der Küche: Wasserdampf, verbrauchte Luft und – in Corona-Zeiten häufig zitiert – Aerosole werden durch eine Absaugeinrichtung nach außen transportiert. Im Freibad funktioniert das System in den Innenduschen so: Sobald ein Badegast die Vorräume der Duschen betritt, aktivieren Bewegungsmelder die an Stelle jeweils eines Fensters in die Wand eingebauten Ventilatoren. Luftreinigungsleistung: 5000 Kubikmeter pro Stunde. Ein permanent gekipptes Fenster sorgt für eine einwandfreie Funktion des Systems. Nach fünf Minuten ohne Bewegung im Raum schalten sich die Ventilatoren automatisch wieder aus. Eine strenge Limitierung auf zwei Personen für die zeitgleiche Nutzung eines Duschraumes ergänzt die technische Lösung. Zusätzlich wurden Duschköpfe abmontiert, so dass zwischen den verbleibenden Duschköpfen ausreichend Sicherheitsabstände eingehalten werden.
Die Freibadsaison läuft mindestens bis zum 5. Oktober. Zu diesem Datum startet aller Voraussicht nach auch das Hallenbad Nord mit einem eingeschränkten öffentlichen Badebetrieb.
Deutlich weniger Badegäste durch Corona
Die Corona-Pandemie schlägt sich auf die Besucherzahlen im Freibad nieder. Eine Öffnung fast zwei Monate später als noch im Vorjahr und eine strenge Begrenzung der Besucherzahlen beeinflussen Bilanz. An den heißen Sommertagen war das Freibad häufig schon mehrere Tage im voraus ausgebucht. Maximal 3500 Freibadgäste durften pro Tag ins Bad. Am Besucher stärksten Freibadtag im Jahr 2019 knackten die SWT die Besuchermarke von 10000 Gästen – zwischen 6000 und 8000 Freibadgäste sind normal an einem heißen Sommertag. Nur zwei Monate lassen sich bislang 1:1 mit der Vorsaison vergleichen: im Juli waren es mit 54815 Gästen rund 30 Prozent weniger als 2019, im August mit 54350 Gästen zehn Prozent weniger. Insgesamt kamen bis Montag 144577 Badegäste ins Freibad.