Die Bürger im Land wünschen sich mehr Polizeipräsenz

Stuttgart. Eine große Mehrheit der Bürger im Südwesten spricht sich für politische Maßnahmen zum Ausbau der Polizei und ihrer Befugnisse aus. Das ergab eine große Umfrage der Tageszeitungen in Baden-Württemberg, die das Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt hat. Demnach wünschen sich 94 Prozent der Befragten eine bessere Ausrüstung der Polizei. 92 Prozent befürworten eine Aufstockung der Sicherheitskräfte und 89 Prozent mehr Polizeipräsenz in der Öffentlichkeit. 69 Prozent der Befragten sprechen sich allgemein für „mehr Rechte für Polizei und Sicherheitsbehörden“ aus, 24 Prozent sogar für die Gründung privater Bürgerwehren.

Viele der Befragten stellen Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) ein schlechtes Zeugnis aus. 59 Prozent vertreten die Ansicht, er „müsste mehr tun“, damit die Polizei ausreichend auf „künftige Herausforderungen bei der Verbrechensbekämpfung“ vorbereitet sei. Lediglich 12 Prozent sagen, der Innenminister tue „genug“.

Insgesamt fühlen sich aber die meisten Bürger im Südwesten weitgehend sicher. Der Erhebung zufolge schätzen gut 80 Prozent der Befragten ihren Wohnort als „sehr sicher“ oder „sicher“ ein. Gut die Hälfte (58 Prozent) kann zudem in keine wachsende oder sinkende Unsicherheit an ihrem Wohnort feststellen. 54 Prozent fühlen sich durch Verbrechen nicht bedroht. Trotzdem befürchten etliche Befragte, bestimmten Kriminalitätsformen zum Opfer zu fallen, wenn sie konkret dazu befragt werden. 47 Prozent nennen eine „persönliche Sorge“ vor Einbruch, 46 Prozent vor Körperverletzung.

Der Sicherheitsbegriff, der in der Umfrage behandelt wird, umfasst vor allem Themen wie Kriminalität und Extremismus. Gefühle bezüglich anderer gängiger Bedrohungen, wie durch Krankheit, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Krisen, wurden nicht abgefragt.