Der neue Busbahnhof geht als Sommerprovisorium in Betrieb

In der Pressemitteilung vom Freitag (14. Juli) formuliert die Stadtverwaltung allerdings mit einer gewissen Vorsicht, dass in den frühen Morgenstunden des 27. Juli der neue Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) „in großen Teilen in Betrieb“ gehen werde. Vom ersten Tag der Sommerferien an sollen aber fast alle Busse an den neuen Steigen abfahren.

Darüber freut sich besonders die Projektleiterin Katrin Korth: „Mit dem neuen Europaplatz erhält Tübingen einen neuen Stadteingang und einen zukunftsweisenden städtischen Busbahnhof, der alle Anforderungen an Übersichtlichkeit und kurze Wege erfüllt und die verschiedenen Verkehrsarten - Bahn, Bus, Fahrrad- und Fußverkehr - optimal miteinander verknüpft“, wird sie in der Pressemitteilung zitiert. „Die ausnahmslos barrierefreie Gestaltung machen den ZOB zu einem Busbahnhof für alle“, so Korth.

Weil die Bussteige in westöstlicher Ausrichtung direkt vor dem Bahnhof neu angeordnet werden, sollen die Busse künftig an allen 18 Steigen unabhängig voneinander halten und abfahren können und sich nicht mehr gegenseitig blockieren. Für die Richtungen Kliniken und Weststadt werde es getrennte Steige geben. Das sei bisher nicht möglich gewesen, da es zu wenige Steige gab. „Durch den zukünftigen Wegfall von privatem Autoverkehr auf dem Europaplatz wird der Busverkehr in Tübingen zuverlässigerund pünktlicher“, sagt Verkehrsplaner Lars Hilscher von den Stadtwerken Tübingen.

Kürzer und sicherer

Der neue ZOB ist so organisiert, dass alle Ankunfts- und stark genutzten Abfahrtssteige möglichst nah an den Bahnhofseingängen liegen. Die Übergänge zwischen Bushaltestellen und Bahnhof sollen somit kürzer und sicherer werden, weil viele Fahrgästegar keine Fahrbahn mehr queren müssen. Die Wartebereiche für die Busse sind großzügig überdacht, gut beleuchtet und bieten mehr Sitzgelegenheiten. Und es gibt ein modernes digitales Fahrgastinformationssystem. Sogar an Lademöglichkeiten für Mobiltelefone an den Haltestellen sei gedacht worden, so die Stadt.

Fern-, Reise- und Touristikbusse sowie die Busse des Schienenersatzverkehrs halten nach Umbau des Busbahnhofs westlich des Hauptbahnhofs auf dem sogenannten ZOB West. Taxen, die wie die Busse weiter in beide Richtungen über den ZOB fahren dürfen, halten zukünftig westlich des Hauptausgangs. Der Standplatz liegt vom Bahnhof aus in Sichtnähe und ist schnell zu erreichen. Neben dem Taxi-Stand befinden sich auch der Platz für Carsharing-Autos und öffentliche Elektroladesäulen. Motorisierte Privatfahrzeuge dürfen den ZOB nicht mehr queren. Für sie endet die Zufahrt aus Richtung Westen in der Autotiefgarage unter dem Europaplatz.

Aufgrund der heißen Witterung, wegen Lieferschwierigkeiten und Personalengpässen in den vergangenen Wochen werde der ZOB zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme noch nicht komplett fertig sein, räumt die Stadt ein. Sechs der insgesamt 18 neuen Steige gehen erst später in Betrieb. Auf dem ZOB selbst würden bis Herbst Restarbeiten erledigt: letzte Pflasterarbeiten, Baumpflanzungen und Bauarbeiten an den Schnellladesäulen.

Bis Mitte September gilt deshalb folgender Zwischenzustand: Die neuen Bussteige K, L und M bleiben bis Ende der Sommerferien gesperrt. Bis dahin fahren die Linien 8 und N97 an Steig J ab. Die Linien 7611 und X11 haltenin diesem Zeitraum weiterhin am Finanzamt südlich des Bahnhofs. Die Linien 826, 828 und X82 fahren an Steig O ab. Die direkt vor dem Hauptbahnhof gelegenen Bussteige A, B und C gehen sukzessive von Ost nach West bis zum 21. August 2023 in Betrieb. Bis dahinfahren die entsprechenden Linien weiter ab dem alten Steig F vor dem Marktladen. Der Taxistand befindet sich in der Übergangszeit an den Bussteigen K und L

Nach Abschluss der Restarbeiten Restarbeiten soll im Herbst dann die endgültige Bussteigsituation gelten: