Tropeninstitut
Curevac-Impfstoff: Heute beginnt in Tübingen die letzte Test-Phase
Am Universitätsklinikum Tübingen startet heute die Phase-III-Studie der Tests des mRNA-Impfstoffs des Tübinger Biotech-Unternehmens Curevac gegen das Coronavirus.
![Curevac-Impfstoff: Heute beginnt in Tübingen die letzte Test-Phase Beim Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac wird ein Impfstoff gegen Sars-Cov-2 entwickelt. Bild: Curevac AG / Patrick Hipp](/Bilder/Beim-Tuebinger-Biotech-Unternehmen-Curevac-wird-ein-728201.jpg)
Beim Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac wird ein Impfstoff gegen Sars-Cov-2 entwickelt. Bild: Curevac AG / Patrick Hipp
Die weltweite Zulassungsstudie läuft unter der Leitung von Prof. Peter G. Kremsner auch am Tübinger Institut für Tropenmedizin, das teilt am Montagmorgen das Tübinger Universitätsklinikum mit.
Um den abgesicherten Nachweis von Wirksamkeit und Sicherheit des neuen mRNA-Impfstoffs gegen Sars-CoV-2 zu erbringen, startet zeitgleich an vielen Zentren weltweit die Phase-III-Studie zur Zulassung dieses Impfstoffs. Nach erfolgter Zulassung des Paul-Ehrlich-Instituts wurde am Freitag der erste Proband in Tübingen in die Studie einbezogen. Die erste Impfung ist für den heutigen Montag geplant. International sollen für die Phase-III-Studie 36.000 freiwillige Probanden geimpft werden - die Hälfte davon erhält den Impfstoff, die andere Hälfte ein Placebo. Am Studienzentrum in Tübingen sollen in den kommenden Wochen 1000 Personen den Impfstoff erhalten. Im Anschluss wollen die Wissenschaftler Impfstoffverträglichkeit und Infektionsstatus beider Gruppen mit regelmäßigen Corona-Tests überprüfen. Zusätzlich zum regelmäßigen Screening sollen symptomatische Probanden getestet werden.
Die klinischen Tests des Curevac-Impfstoffs begannen am 18. Juni ebenfalls am Universitätsklinikum Tübingen. In Phase I war der Impfstoff mehr als 250 gesunden Probanden im Alter von 18 bis 60 Jahren verabreicht worden, um Verträglichkeit und Immunogenität zu überprüfen. In der Phase II werden seit Spätsommer 690 Probanden in klinischen Zentren in Peru und Panama geimpft.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Impfungen, bei denen der Wirkstoff mittels Viren über mehrere Monate angezüchtet und dann in abgeschwächter Form injiziert wird, verzichtet der synthetisch erzeugte Tübinger mRNA-Impfstoff (messenger-Ribonukleinsäure) auf die Verwendung lebender Krankheitserreger und Zellkulturen. Dadurch verringern sich nach Angabe der Forscher die Sicherheitsrisiken. Ein mRNA-Impfstoff besteht aus den für das Virus typischen Sequenzen für Eiweißstoffe, die im Körper eine Immunreaktion provozieren und somit immun machen sollen.