2. Basketball-Bundesliga

Coup in Rostock: Rumpfteam der Tübinger Tigers siegt 97:83

Eine faustdicke Überraschung: Die Tigers Tübingen haben ihr drittes Saisonspiel am Samstagabend mit 97:83 (35:39) bei den Rostock Seawolves gewonnen. Dabei fehlten vier verletzte Spieler.

02.10.2021

Von Moritz Hagemann

Freudensprünge nach einem kaum für möglich gehalten Sieg: Die Tigers – vorne Bakary Dibba – gewannen in Rostock. Das Bild stammt vom Auswärtssieg in Kirchheim von vor zwei Wochen. Bild: Ulmer

Freudensprünge nach einem kaum für möglich gehalten Sieg: Die Tigers – vorne Bakary Dibba – gewannen in Rostock. Das Bild stammt vom Auswärtssieg in Kirchheim von vor zwei Wochen. Bild: Ulmer

Mit denkbar schlechten Voraussetzungen ging es für die Tigers an die Ostsee: Wie berichtet, fielen neben Isaiah Crawley mit Timo Lanmüller, Erol Ersek und Joanic Grüttner-Bacoul weitere Leistungsträger aus. Tübingens Trainer Daniel Jansson hatte somit vor rund 2300 Zuschauern nur acht Spieler zur Verfügung.

Die Tigers starteten mit Gianni Otto, Aatu Kivimäki, Ryan Mikesell, Mateo Seric und Daniel Keppeler in die Partie. In den ersten zehn Minuten hielten die dezimierten Tübinger mit dem Meisteranwärter aus Rostock mit: Mit einem 17:18-Rückstand aus Tigers-Sicht ging das erste Viertel zu Ende.

Im zweiten Viertel schien sich der Favorit abzusetzen: Rostock führte nach knapp 16 Minuten mit 32:22. Doch die Tigers kämpften, schafften einen 10:1-Run und verkürzten auf 32:33. Zu Gefallen wusste Tübingens erst 19-jähriger Däne Bakary Dibba, der zwei Punkte und zwei Assists in dieser Phase lieferte. Bitter jedoch: Rostocks Tyler Nelson traf mit der Schlusssirene per Dreier zum 35:39-Rückstand der Tigers zur Pause. Nelson hatte schon zu diesem Zeitpunkt 16 Zähler auf dem Konto.

Starker Start der Tübinger dann in Viertel drei: Kivimäki versenkte zwei Dreier und die Tigers führten 41:39. In der Folge rieben sich die Zuschauer verdutzt die Augen: Nach 28 Minuten hatten die Tigers eine 65:54-Führung herausgeschossen. Dazu trugen unter anderem zwei Dreier von Gianni Otto bei. Die letzten sieben Punkte im Viertel gingen jedoch an die Seawolves, die Tigers nahmen einen Drei-Punkte-Vorsprung mit ins Schlussviertel (65:62).

Führte die Tigers zum Sieg: Ryan Mikesell (hier gegen Kirchheim). Bild: Ulmer

Führte die Tigers zum Sieg: Ryan Mikesell (hier gegen Kirchheim). Bild: Ulmer

Lassen die Kräfte nach? Das war die Frage. Die eindeutige Antwort: nein! Die Tigers suchten ihr Glück von der Dreierlinie – und fanden es (16 von 30 Dreier fanden insgesamt ihr Ziel): Mikesell zunächst, dann Till Jönke. Acht Minuten vor Schluss führte Tübingen 71:64. Rostock blieb allerdings auf Tuchfühlung. Als Rostock auf 72:74 rankam, nahm Jansson die Auszeit. Im nächsten Angriff versenkte Mikesell gleich wieder einen Dreier.

Viereinhalb Minuten vor dem Ende führte Tübingen 82:75, eine weitere Minute später mit 84:77. Zwar unterlief Keppeler dann ein Technisches Foul, doch Kivimäki machte das mit einem Steal gleich wieder gut. Der Tübinger Coup nahm Formen an – auch, weil die Tigers durch Otto und besonders Jönke kaum Nerven von der Freiwurflinie zeigten. Rostock war geschlagen. Es wurde sogar deutlich: Einen 97:83-Sieg heimsten die Tigers ein.

Topscorer der Partie war Rostocks Nelson mit 27 Zählern, der Ex-Tiger Sid-Marlon Theis erzielte sechs Punkte. Bei Tübingen punkteten Mikesell (25 Punkte), Jönke (19), Kivimäki (15) und Otto (13) zweistellig.

Stats der Tübinger Tigers. Quelle: Pro A

Stats der Tübinger Tigers. Quelle: Pro A

Die Auswärtstour der Tübinger geht am kommenden Samstag (19.30 Uhr) in Paderborn weiter. Es ist das vierte von fünf Spielen in fremder Halle zum Saisonstart, weil die Tübinger Horn-Halle nach den Überschwemmungen vom Juni noch nicht bespielbar ist.

Zur Tabelle

Die Trainerstimmen

Daniel Jansson, Tübingen: „Es war ein ziemlicher Kampf und mit Sicherheit nicht das schönste Spiel. Aber ich muss sagen, dass wir über das gesamte Spiel solide waren und deshalb haben wir das Spiel verdient gewonnen. Es ist ein schöner Sieg, aber schon morgen liegt der Fokus auf dem nächsten Spiel und da starten wir wieder bei 0:0.“

Christian Held, Rostock: „Wir lassen 97 Punkte in eigener Halle zu, 62 davon in der zweiten Halbzeit. Das ist zu viel. Wir müssen besser und cleverer verteidigen und als Team schneller wieder zurückkommen. Wir haben das gesamte Spiel über offensiv wie defensiv zu viele Fehler gemacht. 18 Ballverluste sind einfach zu hoch.“

Zum Artikel

Erstellt:
02.10.2021, 21:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 46sec
zuletzt aktualisiert: 02.10.2021, 21:30 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport