Der gröbste Klotz im sanftesten Actionfilm dieses Sommers.

Hulk

Der gröbste Klotz im sanftesten Actionfilm dieses Sommers.

24.11.2015

Von che

Hulk

Man lasse sich vom grobklotzigen Äußeren dieser giftgrünen Wuchtbrumme nicht täuschen: „Hulk? ist einer der sanftesten Actionfilme der letzten Zeit. Selbst wenn diese Kreuzung aus King Kong und Mister Hyde im Jähzorn Sofas durch Häuserwände schmettert oder mit Panzern Hammerwerfen übt, sieht das aus, als würde ein Riesenbaby seine Spielsachen in die Ecke pfeffern. Auch die vielfach als dilettantisch verhöhnten Computer-Animationen wird man unter Absicht verbuchen dürfen: Sie sollen den Gedanken an einen „realistischen? Film erst gar nicht aufkommen lassen.

Ernst gemeint ist er aber schon: Zunächst ist Hulk Bruce Banner (Eric Bana), ein junger schüchterner Wissenschaftler mit netter Freundin (Jennifer Connelly) und einem dubiosen Vater (Nick Nolte), der nach 30 Jahren plötzlich in sein Leben platzt. Als Bruce auch noch im Labor verstehentlich verstrahlt wird, bricht die Zerstörungswut mit Urgewalt (und Lust!) aus ihm hervor. Das darf man natürlich psychoanalytisch lesen, als Sieg der Aggression über die Triebkontrolle, und als Manifestation verdrängter Ängste und Traumta aus der Kindheit.

Das allein wäre für einen Spitzenfilm ein bisschen zu plump freudianisch, aber darüber hinaus versteht es Regisseur Ang Lee („Tiger & Dragon?), uns mit einem Feuerwerk stilistischer Kunststückchen bei Laune zu halten: Da ist die Leinwand wie im Comic in Kästchen gesplittet; es gibt skurrile Überblendungen, abstrakte und surreale Bild-Sprengsel und eine famose Trick-Sequenz mit Hulks Kampf gegen Baskerville-würdige Killerhunde. Bloß wer eine Abfolge wüster Zerstörungsorgien erwartet, wird enttäuscht. Aber für den gibt?s ja das Computerspiel.

Zum Artikel

Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 47sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport