Pandemie

„Zusammenstehen und Abstand halten“

Mit einem Appell wenden sich die drei Tübinger Bürgermeister mit Lisa Federle und Michael Bamberg an die Bevölkerung.

02.11.2020

Von ST

Mit einem „Tübinger Appell“ wenden sich Oberbürgermeister Boris Palmer, der Erste Bürgermeister Cord Soehlke und Bürgermeisterin Daniela Harsch sowie Lisa Federle, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes im Kreis Tübingen, und Professor Michael Bamberg, Leitender Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum, an die Bevölkerung.

Die von Bund und Ländern angeordneten Verbote und Eingriffe in das Leben aller seien „eine schwere Bürde“, der November werde sich „tief ins Gedächtnis einprägen“. Während nicht jede Maßnahme „selbsterklärend“ sei, müsse das Ziel aber klar sein: „Die Zahl der nahen Kontakte mit anderen Menschen soll so weit wie möglich reduziert werden, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen.“

Das falle aus vielen Gründen schwer, so die Unterzeichnenden des Appells. „Wir sind soziale Wesen und können ohne andere Menschen nicht leben. Gastronomie und Kultur werden wir sehr vermissen.“ Doch es sei „ungewiss, ob die dadurch vermiedenen Kontakte ausreichen, die Dynamik der zweiten Welle zu brechen“. Gerade im Winter stehe zu befürchten, „dass die Maßnahmen weit über den November hinaus verlängert und sogar verschärft werden müssen“.

Damit die nun beschlossenen Entbehrungen die erhoffte Eindämmung des Corona-Virus erreichen, wollen sie an „alle appellieren, die neuen Regeln nicht nur zu respektieren, sondern einen Schritt weiter zu gehen“: Jeder und jede solle sich bei jedem Kontakt fragen, „ob er nötig ist oder so gestaltet werden kann, dass ein Infektionsrisiko so weit wie möglich ausgeschlossen ist“.

In Tübingen versuchten die Verantwortlichen seit Monaten, berichten sie, die Strategie der Kontaktreduktion durch eine zweite Säule zu ergänzen: den besonders intensiven Schutz der Risikogruppen. Schulen und Kitas nicht erneut zu schließen, sei für das Wohl der Kinder „elementar wichtig“, obgleich es dadurch „bei den Jüngeren aber unvermeidlich eine größere Zahl von Corona-Infektionen geben“ werde.

Dass sie Infektionen an die Generation ihrer Großeltern weitergeben müsse verhindert werden. In Tübingen werde viel für diesen Schutz getan, berichten die Unterzeichner/innen: „Zur Kontaktreduktion und zum besseren Schutz für die Risikogruppe muss eine effektivere Kontaktverfolgung hinzukommen, damit der befürchtete Engpass in Krankenhäusern und auf den Intensivstationen sicher verhindert werden kann.“ Sie rufen auch dazu auf, die Corona-App zu nutzen: „Wenn Sie etwas für die Wiederöffnung von Gastronomie und Kultur wie auch für den Schutz der Älteren tun wollen, dann aktivieren Sie bitte spätestens jetzt die Corona-Warn-App.“

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Erstellt:
02.11.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 12sec
zuletzt aktualisiert: 02.11.2020, 01:00 Uhr

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