Cannabis und Vorstellungsgespräche
Drogentests: Zum Job-Interview bitte nüchtern
Das Vorstellungsgespräch lief super, das Unternehmen würde gerne den Arbeitsvertrag aufsetzen, der Arbeitnehmer ihn unterzeichnen. Und doch kommt es nicht dazu – weil der Drogentest so positiv ist wie der Eindruck. Ein solcher Test vor der Einstellung ist in Deutschland verboten, global betrachtet aber weit verbreitet, insbesondere in den USA. Dort haben lange Zeit nur ein Drittel der Unternehmen darauf verzichtet, das Blut und den Urin ihrer zukünftigen Angestellten genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Jobmarkt ist aber immer auch geprägt von Angebot und Nachfrage. Der Bedarf an neuen Mitarbeitern nach der Pandemie führt jetzt dazu, dass laut einer Umfrage neun Prozent der Unternehmen weltweit den Drogentest abschaffen.
In den USA ist das auch bitter nötig, wenn man auf eine neue Studie des „National Institute on Drug Abuse“ blickt, die den Drogenkonsum unter Studenten untersucht hat. Die gute Nachricht: Der Alkoholkonsum ist im Pandemiejahr 2020 um sechs Prozent zurückgegangen. Doch die US-Colleges sind keinesfalls zu Hochburgen der Abstinenz geworden. Die Studenten sind nur von Bier und Schnaps zu Cannabis und psychedelischen Drogen gewechselt. Knapp die Hälfte der Studenten kifft, der Konsum von LSD & Co hat sich auf neun Prozent verdoppelt. Solange sie nüchtern zum Vorstellungsgespräch kommen, haben sie nun aber bald trotzdem alle Chancen auf den Job.