Kommentar
Wunderpille für Katar
Donnerwetter: „Elektronische Pille soll Sportler vor Hitzschlag schützen“, berichtet der Sportinformationsdienst. Demnach haben Sportler im Kampf gegen die Hitze bei der Ende September beginnenden Leichtathletik-WM in Katar die Möglichkeit, auf ein neues Hilfsmittel zurückzugreifen.
Die besagte Wunderpille wurde von Sportwissenschaftlern an der Universität von Brighton entwickelt. Sie ist gerade mal 1,7 Gramm schwer und soll bei den zu erwartenden extremen Temperaturen die Austrockung der Athleten verhindern.
Der Clou: Hat der Athlet die Pille erstmal eingeworfen, ist diese in der Lage, die Körpertemperatur zu messen und elektronisch Daten zu übermitteln. Voraussetzung: Die Sportler müssen die Kapseln einige Stunden vor ihren Wettkämpfen schlucken. Entsorgt wird das Ganze dann auf natürlichem Weg. Nach spätestens 48?Stunden werde die Pille über den Magen-Darm-Trakt ausgeschieden. Unversehrt, wie es heißt.
Wem an dieser Stelle der Begriff Doping in den Sinn kommt, liegt völlig falsch, sagt jedenfalls eine nicht genannte Quelle aus dem Leichtathletik-Weltverband IAAF. Will heißen: Das Prozedere sei völlig sicher. Die Pille enthalte keine Wirkstoffe, dafür einen elektronischen Chip, der zum Beispiel während eines Rennens aktiviert werde.
Der Fußball-Weltverband Fifa dürfte das Pillen-Experiment sicher gespannt verfolgen. Schließlich findet die nächste Weltmeisterschaft 2022 ebenfalls in dem brutheißen Wüstenstaat statt.