Neubaugebiet Pfrondorf

Wohnungen für 600 Menschen

Beim Pfrondorfer Neubaugebiet „Strütle / Weiher“ sollen nun die Architekten an die genaue Planung.

15.07.2019

Von slo

Es ist längst klar, dass zwischen der Firma Brennenstuhl, der Linden- und der Weiherstraße in Pfrondorf ein Neubaugebiet entstehen soll – für die Brennenstuhl-Erweiterung, für weitere Betriebe und für Wohnen. Es ist mit 9,3 Hektar das größte der Neubaugebiete in den Teilorten.

Die Stadt hat sämtliche Grundstücke dort gekauft. Nun sollen Architekten einen städtebaulichen Entwurf ausarbeiten. Dafür schreibt die Verwaltung 15 Büros an, eine Jury entscheidet dann, welcher Entwurf realisiert werden soll.

Zunächst aber hat die Verwaltung die „städtebaulichen Eckpunkte“ zusammengestellt. Demnach sollen auf 5,2 Hektar Wohnungen für 500 bis 600 Personen geschaffen werden – in Form eines eigenständigen Gebiets, das „keinen Fremdkörper in der Ortschaft darstellt“. Gewünscht wird, dass es Wohnraum für unterschiedliche Einkommensschichten, Altersgruppen und Haushaltsgrößen gibt. Auch Orte für zum Beispiel einen Stadtteiltreff oder eine Bäckerei möchte die Verwaltung. Eine Kindertagesstätte ist ebenfalls gesetzt.

Zwischen den Gebäuden sollen Freiflächen eingeplant werden, die von allen Bewohnergruppen genutzt werden können. Und auch ein zentraler Platz muss mitgeplant werden.

Im Planungsausschuss des Gemeinderats am Donnerstag schlug Martin Sökler (SPD) vor, in dem Gebiet auch ein neues Seniorenpflegeheim zu bauen. Das bisherige ist mit seinen 15 Plätzen viel zu klein. „Das ist jetzt eine Chance, die man nutzen sollte“, fand er. Baubürgermeister Cord Soehlke bestätigte das: „Wir schlagen vermutlich vor, ein Pflegeheim mit 30 Plätzen in den Wettbewerb zu schreiben.“ Es müsse aber auch überlegt werden, wie das bestehende Pflegeheim dann genutzt werden könne.

Landwirt Ulrich Bechtle (CDU), der die Flächen dort bewirtschaftet, kritisierte, dass mit dem Neubaugebiet bester Ackerboden zugebaut werde. Ob man den Bodenaushub nicht anderswo ausbringen könne statt ihn zu entsorgen? Sein Berufskollege Peter Bosch (Tübinger Liste) sprang ihm zur Seite. Mit Mutterboden müsse sorgfältig umgegangen werden. In jedem Baugebiet müsse es eine ausreichend große Fläche geben, auf der Oberboden und Humus getrennt gelagert werden könnten, bis sie wieder eingebracht werden. Soehlke sagte das zu.

In einem Dilemma befand sich Evelyn Ellwart (Die Linke). „Mir blutet das Herz bei dieser Vorlage“, sagte sie. „Wir sind schlicht gegen diese Flächenversiegelung“, denn Boden sei sehr wertvoll für die Speicherung von CO2 und die Versiegelung ein „Planetenschaden“. „Aber wir wollen auch Wohnungen schaffen, Sozialwohnungen und günstiges Wohnen.“ David Hildner (Die Fraktion) störte sich am Erdgas-Blockheizkraftwerk. „Erdgas ist nicht die Zukunft, denn es ist fossil.“ Mit seiner Gegenstimme und den beiden der Linken wurden die städtebaulichen Eckpunkte dem Gemeinderat empfohlen. slo

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Erstellt:
15.07.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 16sec
zuletzt aktualisiert: 15.07.2019, 01:00 Uhr

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