Reutlingen · Bilanz

Wieder Rekordumsatz bei Datatec

Reutlinger Messgeräte-Distributor bleibt unter neuer Führung auf Wachstumskurs.

17.07.2022

Von Matthias Reichert

Datatec in Reutlingen. Archivbild: Horst Haas

Datatec in Reutlingen. Archivbild: Horst Haas

Im jetzt abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 hat der Reutlinger Messgeräte-Distributor Datatec ein Rekordergebnis eingefahren. Der Umsatz stieg auf rund 68 Millionen Euro – 44 Prozent mehr als im Vorjahr, in dem der Umsatz pandemiebedingt stagniert hatte. Und auch der Gewinn rangiert wieder im Bereich von vor der Pandemie; genaue Zahlen nennt die Aktiengesellschaft nicht, weil der Konzernabschluss noch ausstehe.

Der neue Geschäftsführer Markus Kohler führt das Wachstum auf den Bestell-Nachholbedarf der Unternehmen nach Corona zurück. Weiter seien Zukunftstechnologien wie erneuerbare Energien, Klimaschutz, 5G-Mobilfunktechnik und Elektromobilität Umsatztreiber. Und das 2018 begonnene Joint Venture mit dem spanischen Anbieter Ayscom hat rund 2,5 Millionen Euro in die Kassen gespült; eine neue Kooperation mit Testhouse in Schweden und Finnland hat ebenfalls einen einstelligen Millionenbetrag erbracht. Ohne Lieferengpässe bei Bauteilen, so Kohler, wäre das Ergebnis noch besser.

In der Pandemie habe das Datatec-Management versprochen, keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen, um danach wieder voll durchstarten zu können. Das sei eine Herausforderung gewesen: „Unsere Außendienstler waren bis zu 50 Prozent in Kurzarbeit, weil sie keine Kundenbesuche machen konnten.“ Aktuell sind es nun 141 Beschäftigte, davon 90 im Reutlinger Gewerbegebiet Mark West – und der Betrieb sucht weiter neue Leute. 20 weitere Mitarbeiter sind bei den ausländischen Töchtern tätig.

Datatec hat neue Lieferanten gewonnen und vertreibt nun Produkte von Rohde und Schwarz, NI (National Instruments) und nach zehn Jahren auch wieder von Tectronix. „Wir haben die großen Branchen in der Messtechnik unter einem Dach und können eine herstellerunabhängige Beratung anbieten“, so der Geschäftsführer. Das suche in der Branche seinesgleichen, weil die Anbieter eigentlich allesamt untereinander Konkurrenten seien, heißt es bei Datatec. Und zudem hat der Distributor seinen Bestand im Lager neben der Firmenzentrale stark aufgestockt und gleichsam „in die Zukunft bestellt“, so Kohler. Trotz makroökonomischer Risiken wegen der Pandemie, des Ukraine-Kriegs und der Inflation ist Kohler optimistisch: Messtechnik werde in vielen Zukunftsfeldern gebraucht, derzeit auch in der Luftverteidigung. So erwartet das Management auch für 2022/23 eine zweistellige Steigerung des Auftragseingangs.

Datatec will die interne Digitalisierung vorantreiben und eine sechsstellige Summe in neue Online-Tools für die Verkaufsabwicklung sowie für einen neuen Webshop investieren. Zudem sei das Unternehmen offen für weitere Expansionen im europäischen Raum. „Europa ist jetzt unsere Spielwiese“, sagt Kohler. Das Management hält 6,1 Prozent der Aktien. Mehrheitsaktionär ist weiter der Firmengründer und langjährige Chef Hans Steiner. Der hat sich nach dem Stabwechsel aus dem operativen Geschäft zurückgezogen und fungiert nun als Aufsichtsratschef. Seine Expertise sei aber weiter gefragt, sagt Nachfolger Kohler.

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Erstellt:
17.07.2022, 18:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 19sec
zuletzt aktualisiert: 17.07.2022, 18:00 Uhr

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