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Wie das Podcasten funktioniert
Die alltägliche Bilderflut scheint alles zu dominieren. Doch ein reines Audioformat feiert unablässig Erfolge.
-. Ein regelrechter Podcast-Boom ist im Gange. Das sah der erfahrene Radiomacher Rob Szymoniak vor drei Jahren und gründete in Berlin eine eigene Podcast-Agentur. Nun berät er andere Menschen dazu, wie sie Podcasts für sich nutzen können.
Aktuell gebe es kaum ein anderes Format, bei dem Hörer 30 Minuten und länger quasi ihre volle Aufmerksamkeit bereitstellen, sagt Szymoniak. Für den Boom sieht er drei Hauptgründe.
Einer davon sei ein Schneeball-Effekt: Viele Menschen entdeckten das Format gerade für sich, und es sei relativ leicht einzusteigen. Mit der Investition in ein Mikrofon und einem guten Konzept könne man schon anfangen. Zweitens habe die Corona-Pandemie dann plötzlich noch mehr Nachfrage nach und Angebote an Podcasts gebracht. Letztlich hauptverantwortlich für den Erfolg seien aber jene Plattformen, die den Zugang zu Podcasts erst geschaffen hätten, meint Szymoniak.
Plattform zum Erfolg
Apple führte das Format schon 2005 auf iTunes ein - eine Plattform, die mittlerweile schon wieder Geschichte ist. Ganz vorne mit dabei sei derzeit Spotify. Aber auch neue Plattformen wie Podimo oder FYEO wollen auf diesem Audio-Markt mitmischen.
Und wo kommen die Podcasts her? Kann man das auch selbst machen? Ja, aber ein eigener Podcast ergebe nur Sinn, wenn man auch eine gute Story zu erzählen hat, meint Szymoniak. Podcasts seien Docutainment – eine Mischform aus Unterhaltung und Information, die es an sich schon länger gebe. Ganz ohne zielgruppenrelevante Inhalte gehe es nicht.
Die Podcast-Expertin Kia Hampel aus Hamburg sieht den Boom auch in der besseren technischen Ausstattung begründet: „Vor ein paar Jahren konnte man halt noch nicht mehrere Hundert Megabyte unterwegs streamen“. Inzwischen sei man mehr an Konsum auf Abruf gewöhnt. dpa