Corona

Kommentar: Was für ein Durcheinander

Da ist es wieder – das große Durcheinander.

29.07.2021

Von HAJO ZENKER

Politiker aller Couleur und Ebenen übertreffen sich mit Vorschlägen, wie man denn nun auf die seit drei Wochen wieder steigenden Inzidenzen in Zeiten von Delta und Reiseverkehr reagieren solle. Mal davon abgesehen, dass eine Urlaubssaison ja nicht überraschend kommt und man über die ansteckendere Delta-Variante auch nicht erst seit heute Bescheid weiß, ist diese Vielstimmigkeit zwischen den Ländern, zwischen Bund und Ländern, innerhalb der Parteien, einfach nur noch nervig.

Da verkünden Bundesminister das Gegenteil dessen, was die eigenen Parteichefs für richtig halten. Kontrollen von Autofahrern werden zwar mit martialischen Begriffen angekündigt, sind aber komplett unrealistisch. Inzidenzen werden mal als Nonplusultra und mal als überlebt bezeichnet. Da wird so getan, als wenn Urlauber aus der Ferne Delta einschleppen könnten – wo doch hierzulande bereits neun von zehn Infektionen Delta zuzuordnen sind. Und hektisch wird die nächste Ministerpräsidentenkonferenz vorgezogen.

Alles in allem eine Kakofonie, die wenig voranbringt, dafür aber für Unruhe sorgt, eine ungute Situation, wie sie etwa noch von der erst beschlossenen und dann wieder gekippten Osterruhe in schlechter Erinnerung ist. Man kann nur staunen, wie wenig sich die politischen Abstimmungsprozesse in der mittlerweile so langen Zeit der Pandemie verbessert haben. Wenn die Entscheidungsträger weiter so herumstolpern und nur auf kurze Sicht fahren, erwischt uns im Herbst die nächste große Welle. Womit die Politik dann dem Virus Beihilfe zur Gesundheits- und Freiheitsberaubung geleistet hätte.

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Erstellt:
29.07.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 44sec
zuletzt aktualisiert: 29.07.2021, 06:00 Uhr

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