Gehaltsvergleich

Was Fachkräfte verdienen

Im Südwesten bekommen Finanzbuchhalter, Call-Center-Agenten und ITler deutlich mehr Geld als im Bundesdurchschnitt.

07.10.2021

Von CAROLINE STRANG

Wieviel verdient ein Call-Center-Agent im Bundesdurchschnitt und in Stuttgart? Eine Studie gibt Aufschluss. Foto: Jens Büttner/dpa

Wieviel verdient ein Call-Center-Agent im Bundesdurchschnitt und in Stuttgart? Eine Studie gibt Aufschluss. Foto: Jens Büttner/dpa

Stuttgart. Geld ist nicht alles, aber dennoch freuen sich Menschen, wenn sie ein hohes Einkommen erzielen. So ergab eine Studie des Personaldienstleisters Robert Half jüngst, dass 38 Prozent der Angestellten zusätzliche Flexibilität wichtiger ist als mehr Geld. „Aber eine angemessene, gute Bezahlung ist noch immer die Basis für eine erfolgreiche Anstellung“, erklärt Emine Yilmaz. Sie ist Vizepräsidentin in der Personalvermittlung bei der Beratungsgesellschaft Robert Half und leitet sei Anfang Oktober den Stuttgarter Standort.

Beim Thema Geld liefert die Studie konkrete Zahlen. Für zehn Städte in Deutschland hat die Personalvermittlung einen Gehaltsvergleich für Berufe im Finanz- und Rechnungswesen sowie im kaufmännischen und IT-Bereich angestellt, darunter Stuttgart, Mannheim, Essen, Berlin und München.

Insgesamt stellen die Experten fest: Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt, der mit 100 Prozent angesetzt wurde, verdient man in Berlin 2 Prozent weniger, in Essen sogar 5 Prozent, in Mannheim 4 Prozent. Essen liegt damit ganz hinten im Vergleich der zehn Städte. In Stuttgart und München hingegen sind es 10 beziehungsweise 12 Prozent mehr, in Frankfurt am Main, dem Spitzenreiter, sogar 14 Prozent. Das lässt sich auch in konkreten Beträgen belegen. Die, so Yilmaz, stammen überwiegend aus Verträgen, die über Personalvermittler von Robert Half abgeschlossenen wurden. Die Studie geht bei den Werten von Angestellten mit durchschnittlicher Berufserfahrung aus, die über die meisten der vom Arbeitgeber gewünschnten Anforderungen verfügen.

So verdient ein Sachbearbeiter Buchhaltung im Bundesdurchschnitte 38?750 Euro brutto im Jahr, in Stuttgart und Umgebung sind es 43?013 Euro. Ein Controller liegt im Schnitt bei 62?500 Euro, in Stuttgart sind es knapp 7000 Euro mehr. Bei einer Leiterin oder einem Leiter Finanz- und Rechnungswesen liegt der Unterschied sogar bei rund 10?000 Euro, im Südwesten erhalten sie 97?403 Euro pro Jahr. Bilanzbuchhalter liegen in Deutschland bei 58?750 Euro, in Stuttgart bei 65?213 Euro.

Auch im IT-Bereich ist dieser Unterschied zu sehen. Hardware-Supporter verdienen bundesweit im Schnitt 36?250 Euro, in Südwesten 40?238 Euro, ein Software-Entwickler bekommt im Südwesten 80?198 Euro, im Bundesschnitt 8000 Euro weniger. Bei Systemadministratoren beträgt der Unterschied zwischen 53?000 Euro und 58?830 Euro.

Ein Call-Center-Agent verdient ungefähr die Hälfte: In ganz Deutschland durchschnittlich 26?500 Euro, in Stuttgart 29?415 Euro. Weitere in der Studie verglichene Berufe im kaufmännischen Bereich sind die Kundenberater, die bundesweit 37?750 Euro verdienen, in Stuttgart rund 4000 Euro mehr. Einkäufer liegen mit 57?720 Euro im Südwesten 5700 Euro über dem Bundesdurchschnitt, Teamassistenzen mit 40?238 knapp 4000 Euro.

Yilmaz zieht gerade von München nach Stuttgart, das habe sie bewusst so entschieden, sagt sie. Denn Stuttgart, so lautet auch ihre Erklärung für die höheren Gehälter, sei eine sehr attrative Stadt mit vielen großen, stabilen Unternehmen.

Für die spielen im Werben um Fachkräfte neben dem Gehalt auch zunehmend Zusatzleistungen eine Rolle. Laut der Studie sind vor allem zusätzlich bezahlter Urlaub, ein Zuschuss zur Ausstattung fürs Homeoffice und Programme zur Stressbewältigung im Angebot.

Mehr bezahlte Freizeit

Die Angestellten verlangen vor allem nach flexiblen Arbeitszeiten und mehr bezahlter Freizeit. 78 Prozent der Unternehmen haben ihre Zusatzleistungen infolge der Pandemie angepasst, 29 Prozent bieten nun auch Home-Office an, 18 Prozent einen Zuschuss zur Home-Office-Ausstattung und ebenso viele bieten neu Programme zur psychologischen Beratung und zum Stressmanagement an, fast ein Drittel flexible Arbeitszeiten.

Hinsichtlich der Einstellung neuer Mitarbeiter hat die Personalvermittlung zusätzlich zu dem Trend zu mehr Flexibilität weitere Entwicklungen ausgemacht – wie Wachstum. So wollen laut Umfrage 67 Prozent aller Unternehmen im kommenden Halbjahr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen, 57 Prozent sind zuversichtlich bezüglich der Wachstumsaussichten des Unternehmens.

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Erstellt:
07.10.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 50sec
zuletzt aktualisiert: 07.10.2021, 06:00 Uhr

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