Forschung

Warme Meere, tauendes Eis

Wissenschaftler stellen eine nie dagewesene Belastung der Ozeane durch Klimawandel, Verschmutzung und Überfischung fest.

23.09.2021

Von DPA

Alarmierende Botschaften: Seit 1979 hat die Arktis eine Eisfläche verloren, die etwa sechs Mal so groß wie Deutschland ist. Unser Foto zeigt gebrochenes Meereis in der Victoria Strait im Arktischen Ozean nach der Durchfahrt eines Eisbrechers.  Foto: David Goldman

Alarmierende Botschaften: Seit 1979 hat die Arktis eine Eisfläche verloren, die etwa sechs Mal so groß wie Deutschland ist. Unser Foto zeigt gebrochenes Meereis in der Victoria Strait im Arktischen Ozean nach der Durchfahrt eines Eisbrechers. Foto: David Goldman

Berlin. Den Weltmeeren geht es immer schlechter. Das geht aus dem fünften Bericht des Überwachungsdienstes Copernicus hervor. In dem jährlich erscheinenden Report zeigen 150 Wissenschaftler im Auftrag der Europäischen Kommission, wie schnell sich die Ozeane durch den Eingriff des Menschen verändern.

Der jüngste Bericht nennt die schlimmsten Folgen: Die Erwärmung der Weltmeere und das schmelzende Land-Eis führen demnach zu einem Anstieg des Meeresspiegels – im Mittelmeerraum um 2,5 Millimeter pro Jahr und weltweit bis zu 3,1 Millimeter. Als Beispiel für die drohenden Folgen dieser Entwicklungen wird die Überflutung Venedigs im November 2019 genannt, als der Wasserstand auf bis zu 1,89 Meter anstieg. Die Erwärmung der Ozeane habe zudem zur Folge, dass Meeresbewohner in kühlere Gewässer abwandern oder die Bestände von Arten schrumpfen.

Das arktische Meereis geht laut Bericht stetig zurück: Zwischen 1979 und 2020 habe die Arktis eine Eisfläche verloren, die etwa sechs Mal so groß wie Deutschland ist. Seit 1979 sei das Eis um 12,89 Prozent pro Jahrzehnt zurückgegangen. Die Tiefststände wurden dabei in den vergangenen beiden Jahren verzeichnet. Der Report warnt: Wenn das arktische Meereis weiter schmelze, könne das zur regionalen Erwärmung, der Erosion der arktischen Küsten und zu Veränderungen der globalen Wettermuster beitragen.

Eine weitere Erkenntnis: Extreme Schwankungen aufgrund von Hitze- und Kältewellen in der Nordsee stehen in direktem Zusammenhang mit Überfischung. Genannt werden hier Seezunge, Hummer, Seebarsch und Taschenkrebse.

„Klimawandel, Umweltverschmutzung und Übernutzung haben eine nie dagewesene Belastung der Ozeane verursacht“, sagt Karina von Schuckmann, Vorsitzende des Ocean State Report. Die Weltmeere bedeckten den Großteil der Erdoberfläche und regulierten das Klima, eine genaue und zeitnahe Überwachung sei entscheidend, um die Ozeane besser zu verstehen und auf Veränderungen reagieren zu können. dpa

Info Copernicus ist das Erdbeobachtungsprogramm der EU. Sein Ziel ist es, auf Grundlage von Satellitenbeobachtungen und Messungen auf der Erde den Zustand von Land, Meeren und Atmosphäre oder den Klimawandel und seine Folgen zu überwachen.

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Erstellt:
23.09.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 01sec
zuletzt aktualisiert: 23.09.2021, 06:00 Uhr

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