Monarchie

Viel Ärger für die Queen

Bei den Royals verlief das Jahr alles andere als gut. Und auch 2021 dürfte kaum besser werden. Vor allem Prinz Andrew macht dem Königshaus Sorgen.

05.12.2020

Von DPA

Die britische Königin Elizabeth II. und ihr Ehemann Prinz Philip auf einem Bild aus dem Jahr 2015. Foto: Andy Rain/EPA/dpa

Die britische Königin Elizabeth II. und ihr Ehemann Prinz Philip auf einem Bild aus dem Jahr 2015. Foto: Andy Rain/EPA/dpa

London. Annus horribilis, das Schreckensjahr. So nannte Königin Elizabeth II. das Jahr 1992, an das sie mit Grauen zurückdenkt. Damals gingen die Ehen von drei ihrer vier Kinder in die Brüche, und ihr geliebtes Schloss Windsor brannte lichterloh. Doch auch dieses Jahr hatte es für die Queen in sich, und die Aussichten für 2021 sind auch nicht rosig.

Besonders heikel dürfte es für Prinz Andrew werden, den zweitältesten Sohn der Queen. Dem 60-Jährigen wird eine Verwicklung in den Missbrauchsskandal um den verstorbenen Jeffrey Epstein vorgeworfen, der Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben soll. Ghislaine Maxwell, eine gute Freundin von Prinz Andrew, zählte laut US-Staatsanwaltschaft zu Epsteins „engsten Verbündeten“ und spielte eine „entscheidende Rolle“ bei dessen Machenschaften.

Zu den angeblichen Opfern gehört die US-Amerikanerin Virginia Giuffre. Sie behauptet, als Minderjährige mehrmals zum Sex mit dem Prinzen gezwungen worden zu sein. Andrew bestreitet das vehement. Im Zuge des Skandals legte er aber alle öffentlichen Aufgaben für die Royals nieder und lässt sich seit Monaten kaum noch in der Öffentlichkeit blicken. Mit den US-Ermittlern liegt der Prinz im Streit. Sie wollen ihn vernehmen – als Zeugen, nicht als Angeklagten. Doch angeblich ist er nicht zur Zusammenarbeit bereit. Richtig unangenehm könnte es nun ab Juli für den Royal werden. Dann soll der Prozess gegen Maxwell beginnen. Wird sie möglicherweise Andrew belasten?

Doch Andrew ist keineswegs das einzige Sorgenkind der Queen. Auch Enkel Harry (36) und dessen Frau Meghan (39) haben mit ihrer Loslösung vom Königshaus – dem „Megxit“ – in diesem Jahr für mächtig Aufregung gesorgt. Das Paar wollte finanziell unabhängig sein und sich von seinen royalen Pflichten zurückziehen. Inzwischen leben die beiden mit Sohn Archie (1) in Kalifornien. Dort erlitt Meghan im Sommer eine Fehlgeburt, wie sie kürzlich öffentlich machte.

Erklärtes Hauptanliegen von Harry und Meghan ist es, sich im sozialen Bereich zu engagieren. Zugleich führen die beiden einen aufwendigen Lebensstil. Wie die das finanzieren? Die Ex-Schauspielerin und der Prinz haben unter anderem einen lukrativen Vertrag mit dem Streamingdienst Netflix abgeschlossen. Im kommenden Jahr will die Queen alle mit dem Paar getroffenen Vereinbarungen auf den Prüfstand stellen. Dazu zählen auch der Verzicht auf die lukrative Marke „Sussex Royal“ und die Anrede „Königliche Hoheit“. Fraglich ist aber, wann die Monarchin angesichts der Pandemie die kleine Familie wiedersehen kann.

Trotz aller Vorsicht infizierten sich auch Mitglieder der Königsfamilie mit dem Coronavirus: Thronfolger Prinz Charles (72) litt nur unter leichten Erkältungssymptomen. Schwerer hat es der „Sun“ zufolge seinen 38-jährigen Sohn William im Frühjahr erwischt, der Palast wollte das nicht kommentieren. Die Queen (94) und Prinz Philip (99) blieben gesund. Sie verbrachten viel Zeit gemeinsam auf Schloss Windsor in der Nähe von London – abgeschirmt von Corona-Gefahren.

Sollten 2021 nach Impfungen die Infektionszahlen in Großbritannien stark zurückgehen, wird Philip wohl trotzdem wieder wie gewohnt fast das ganze Jahr auf der ruhigen Wood Farm unweit des Meeres in Ostengland leben. Dort malt er, liest und fährt sogar manchmal noch auf dem Kutschbock. Eine Party zumindest im Familienkreis dürfte im Sommer aber wohl anstehen: Am 10. Juni wird Prinz Philip 100. dpa

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Erstellt:
05.12.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 40sec
zuletzt aktualisiert: 05.12.2020, 06:00 Uhr

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