Verspätete Stimmzettel wegen Panne

Noch immer nicht haben alle wahlberechtigten Tübinger ihre Stimmzettel für die Gemeinderats- und die Kreistagswahl bekommen. Eigentlich sollten sie bis spätestens morgen von S-Mail zugestellt sein. Doch das klappt nicht. S-Mail-Geschäftsführer Wolfgang Schmid berichtet, dass es Probleme bei der ohnehin verspäteten Anlieferung durch die Lörracher Druckerei gegeben habe.

„Die Briefe kamen in Bündeln an, die mit Plastikbändern zusammengebunden waren.“ Jeder Packen habe von Hand aufgeschnitten werden müssen. Dazu kam, dass alle Briefe verdreht waren und jeder einzelne Brief angefasst werden musste. „Dafür haben wir drei Tage gebraucht, immerhin waren es knapp 70 000 Briefe.“

S-Mail wird, so Schmid, bis zum morgigen Samstag etwa 90 Prozent der Briefe zugestellt haben, der Rest wird dann Anfang der Woche in den Briefkästen landen. Wer bis Dienstag immer noch keine Post bekommen hat, kann sich am Mittwoch beim städtischen Wahlamt unter Telefon 0 70 71 / 204 16 04 melden.

Zu den Kommunalwahlen in Tübingen sind am Sonntag, 26. Mai, rund 69 000 Wahlberechtigte ab 16 Jahren aufgerufen – so viele wie nie zuvor. Rund 63 800 Wahlberechtigte ab 18 Jahren dürfen an der Europawahl teilnehmen. Für den Gemeinderat treten neun Listen mit zusammen 267 Kandidatinnen und Kandidaten an. 40 Stimmen sind zu vergeben. Bei der Kreistagswahl hat jeder Wähler 22 Stimmen. Außerdem werden die Tübinger Ortschaftsräte gewählt: Der Ortschaftsrat Bebenhausen mit sieben Stimmen, alle anderen Ortschaftsräte mit elf Stimmen.

Bei den Wahlen darf man panaschieren und kumulieren. Das heißt: Man darf seine Stimmen auf einzelne Kandidaten unterschiedlicher Listen verteilen, und einer Person können bis zu drei Stimmen gegeben werden. Man kann auch einfach eine der Listen wählen, indem man diese Liste unverändert abgibt. Dann bekommt jede Kandidatin und jeder Kandidat darauf jeweils eine Stimme.