Katastrophe
Verheerende Dürre in Kenia
Bis zu 4,4 Millionen Menschen in dem ostafrikanischen Land sind von Hunger und Mangelernährung bedroht.
Lodwar/Kakuma. In Kenia nimmt die Zahl der Hungernden wieder zu. Bis zu 4,4 Millionen Menschen werden laut UN-Prognosen bis Ende des Jahres von Ernährungsunsicherheit bedroht sein. Besonders betroffen ist die karge Turkana-Region, wo knapp 930 000 Menschen leben. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung leidet dort laut den Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen unter Hunger oder Ernährungsunsicherheit. Knapp 90 000 Kinder brauchen Hilfe, weil sie mangelernährt sind. Kritisch ist die Lage auch in den nördlichen Regionen Marsabit, Isiolo und Mandera.
Für die katastrophale Situation gibt es viele Gründe, von denen die verheerende Dürre in Turkana und anderen Teilen des Landes nur eine ist. Wegen der seit zwei Jahren anhaltenden Trockenheit sind Hunderttausende Ziegen, Kamele sowie andere Nutztiere verendet und Ernten ausgefallen. Prognosen der Weltwetterorganisation gehen davon aus, dass auch die fünfte Regensaison in Folge, die jetzt beginnen sollte, schwach ausfällt.
Doch auch die steigenden Lebensmittelpreise machen den Menschen zu schaffen. Wegen der Inflation, höheren Transportkosten und Ernteeinbußen sind Grundnahrungsmittel wie Mais im ganzen Land immer teurer geworden. Und nicht zuletzt fehlt den Hilfsorganisationen Geld. Helfer vor Ort beklagen, dass sie nun wegen des Ukraine-Krieges noch weniger Aufmerksamkeit bekommen. epd