Schwere Gewitter am Donnerstag trafen die Alb heftig
Unwetter: Feuerwehr muss im Kreis Reutlingen über 50 Mal ausrücken
Der Deutsche Wetterdienst gab am Donnerstag für die Kreise Tübingen und Reutlingen eine amtliche Unwetterwarnung der höchste Stufe heraus. Schwerere örtliche Gewitter gab und gibt es vor allem im Kreis Reutlingen. Im Kreis Tübingen dagegen hatten die Rettungskräfte bis 20 Uhr wenig zu tun.
Gegen 19.30 Uhr erreichten die Reutlinger Wehr die ersten Notrufe von der Schwäbischen Alb: Ein heftiges Gewitter mit sehr starken Regenfällen entlud sich zunächst über Sonnenbühl, bevor es über Pfullingen und Reutlingen nordwärts weiterzog.
Lokale Überschwemmung nach Starkregen
Nach Auskunft des Reutlinger Feuerwehrkommandanten Harald Herrmann kam es allein in und um Sonnenbühl zu rund 24 Einsätzen, meist, weil Wasser in Gebäude eingedrungen war. Die Undinger Hauptstraße verwandelte sich nach schwerem Hagelsschlag zeitweilig in einen reißenden Fluss.
errmann koordinierte mit einem Führungsstab vom Reutlinger Feuerwehrhaus die Arbeit der Helfer. Gegen 20.45 Uhr waren sowohl die Reutlinger Berufsfeuerwehr als auch sieben Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehren unterwegs.
Die Gewitter trafen in Reutlingen, wo auch ein Hagelschauer niederging, vor allem die nördlichen Stadtteile. Aus Sondelfingen, Oferdingen und Altenburg kamen die meisten Notrufe. Auch hier war der Grund meist eindringendes Wasser. In der Reutlinger Innenstadt selbst hatte auch die Polizei viel zu tun: Einige Straßen wurden überflutet, weil die Kanalisation die plötzlichen Wassermassen nicht mehr fassen konnte und es Gullideckel hochdrückte. In der Zeit zwischen 19.45 Uhr und 21.45 Uhr gingen in der Notrufzentrale des Polizeipräsidiums Reutlingen 103 unwetterbedingte Notrufe ein, die zu 42 polizeilichen Einsätzen führten.
Die Echaz schwoll stark an, blieb aber (Stand 20.50 Uhr) weitgehend in ihrem Flussbett. Am Reutlinger Neckar war die Lage dagegen eher entspannt.
Die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes hatten am frühen Donnerstagabend die Unwetterwarnstufe 4 von 4 herausgegeben: Sie warnten vor lebensgefährlichem Blitzschlag, möglicherweise umstürzenden Bäumen und umherfliegenden Dachziegeln. Bei starken Regenfällen seien auch Überflutungen von Kellern und Straßen sowie örtliche Überschwemmungen an Bächen und kleinen Flüssen möglich. (Details: www.hochwasserzentralen.de).
Im Kreis Tübingen blieb es ruhig: Die Feuerwehr musste nicht ausrücken.