Tübingen · Forschung

Uni Tübingen und MPI: Keine akute Sorge vor Spionage

Der Verfassungsschutz warnt, doch die Tübinger Universität und Wissenschaft sieht sich gerüstet.

11.08.2023

Von isi

Das Max-Planck-Institut von oben: Konkrete Warnungen habe man dort noch nicht erhalten. Archivbild: Ulrich Metz

Das Max-Planck-Institut von oben: Konkrete Warnungen habe man dort noch nicht erhalten. Archivbild: Ulrich Metz

Vor Spionage durch „menschliche Quellen“ und die Weitergabe von Wissen und Know-how an Universitäten und Hochschulen warnte unlängst die Präsidentin des Landesamts für Verfassungsschutz, Beate Bube. Demnach soll neben Russland vor allem China an derartigen Ausspähungen in wissenschaftlichen Bereichen interessiert sein. Wie schätzen mutmaßlich betroffene Tübinger Einrichtungen die aktuelle Lage ein?

Sowohl die Universität Tübingen wie auch das Max-Planck-Institut bestätigen, entsprechende Warnungen erhalten zu haben. Prinzipiell sieht man sich jedoch vor möglichen Spionageversuchen gut gerüstet. Auch weil wissenschaftliche Erkenntnisse in der Regel ohnehin veröffentlicht werden erklärt Dr. Christina Beck von der Max-Planck-Gesellschaft: „Wir betreiben reine Grundlagenforschung, deren Ergebnisse grundsätzlich publiziert werden. Letztlich ist alles, was wir machen beziehungsweise forschen öffentlich zugänglich.“ Dennoch steht die Gesellschaft im engen Austausch mit Behörden, wie dem Verfassungsschutz. Visaanträge von Nachwuchs- und Gastwissenschaftlern aus „kritischen Ländern“, werden bereits routinemäßig „sehr sorgfältig durch das Auswärtige Amt geprüft und gegebenenfalls eben auch nicht ausgestellt“, so Beck. Konkrete Warnungen in Bezug auf die Standorte Stuttgart und Tübingen habe es bislang jedoch nicht gegeben.

Die Universität Tübingen erklärt auf TAGBLATT-Nachfrage, dass man dort davon ausgehe, dass es in speziellen Forschungsbereichen tatsächlich „Ergebnisse von Interesse für andere Länder“ gebe. Etwa in den Bereichen KI-Anwendungen, Quantenphysik, Biotechnologie oder Nanowissenschaften. Allerdings seien auch hier Schutzmaßnahmen getroffen worden. Unter anderem wurden die Mitarbeitenden im Juli per Rundmail „auf die Gefahr aufmerksam gemacht“. Zusätzlich gebe es entsprechende Unterstützung „bei der Anbahnung von Forschungskooperationen und der Auswahl von internationalen Gästen“. Details zu diesem Angebot nannte die Universität nicht.

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Erstellt:
11.08.2023, 17:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 48sec
zuletzt aktualisiert: 11.08.2023, 17:00 Uhr

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