Umfrage
Umfrage: So schmerzen hohe Preise die Menschen im Südwesten
Besonders an der Tankstelle und beim Lebensmittelkauf schmerzen die Preise. Grün-Schwarz verliert die Unterstützung der Befragten.
Demnach belasten die steigenden Preise knapp zwei von drei Haushalten (65 Prozent) sehr stark oder stark. Kaum oder gar nicht belastet fühlen sich nur fünf Prozent der Befragten. Besonders hart treffen die gestiegenen Kosten für Energie, Dienstleistungen oder auch Lebensmittel Menschen, die wenig Geld verdienen. So geben 75 Prozent der Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 2000 Euro an, stark oder sehr stark von den Preissteigerungen betroffen zu sein. Unter den Befragten, deren Haushaltsnettoeinkommen über 3500 Euro liegt, empfinden das nur 55 Prozent so.
Am deutlichsten merken die Menschen den Preisanstieg an der Zapfsäule. Dort treffen die massiv gestiegenen Spritpreise 71 Prozent der Befragten. Auch beim Heizen, beim Stromverbrauch und beim Lebensmitteleinkauf machen sich Preissteigerungen bemerkbar. Menschen mit einem niedrigen Haushaltseinkommen bemerken die Auswirkungen im Supermarkt am deutlichsten.
Das schlägt sich auch in den politischen Prioritäten der Bürgerinnen und Bürger nieder. Ganz oben auf der To-do-Liste der neuen Bundesregierung sehen die Befragten die Stabilisierung der sozialen Sicherungssysteme. 65 Prozent halten es für besonders wichtig, die Rente zu sichern. An zweiter Stelle rangiert die Schaffung bezahlbaren Wohnraums, gefolgt von der Stärkung des Gesundheitssystems.
Nach der Bundestagswahl und dem Beginn der Verhandlungen zu einer Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP im Bund ist der Rückhalt der grün-schwarzen Landesregierung bei den Menschen in Baden-Württemberg gesunken. Hatte Grün-Schwarz im Juli 2021 mit 35 Prozent noch einen knappen Vorsprung vor einer Ampelkoalition (31 Prozent), so hat sich die Einschätzung der Menschen inzwischen geändert. Die grün-schwarze Landesregierung aus Grünen und CDU finden nur noch 31 Prozent der Befragten gut, eine Ampelkoalition würden 41 Prozent befürworten – was aber nicht als Rückenwind für die SPD nach dem Sieg bei der Bundestagswahl gedeutet werden kann. Nur 25 Prozent der Befragten äußern sich positiv über die Partei, 37 Prozent gefällt die Partei nicht gut. Noch schlechter sehen die Werte der Landes-SPD aus, die nur von 17 Prozent der Befragten positiv gesehen wird.
Für die repräsentative Befragung hat das Institut für Demoskopie Allensbach von Oktober bis Anfang November 1020 Menschen im Südwesten befragt.
Die Umfrage der Tageszeitungen
Wie zufrieden sind die Menschen in Baden-Württemberg mit der Arbeit der Landesregierung? Werden die richtigen Schwerpunkte gesetzt, wo wird nur geredet, wo wird tatsächlich gehandelt?
Das wollen die Tageszeitungen in Baden-Württemberg in ihrer gemeinsamen Umfrage, dem BaWü-Check, genauer wissen und arbeiten dafür mit dem Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) zusammen. Das IfD befragt vier Mal im Jahr im Auftrag der Tageszeitungen 1000 Menschen im Land, um repräsentative Ergebnisse zu erhalten. Das IfD gehört zu den namhaftesten Umfrage-Instituten Deutschlands. Auf den Rat der IfD-Chefin Renate Köcher greifen Vorstandsvorsitzende, Regierungschefs und Verbände zurück.
Die gedruckten Tageszeitungen in Baden-Württemberg erreichen jeden Tag mehr als fünf Millionen Menschen, hinzu kommen die Leserinnen und Leser auf den reichweitenstarken Online-Portalen der Tageszeitungen.