Tübingen · Tierschutz

Umbauten gefährden Mauersegler

Vor Sanierungsarbeiten sollten Fachleute hinzugezogen werden, um Nistplätze zu schützen.

24.08.2020

Von ST

Ein Mauersegler. Archivbild: Nabu

Ein Mauersegler. Archivbild: Nabu

In den Stadtgebieten von Tübingen und Rottenburg kann man derzeit immer wieder den schrillen Ruf der Mauersegler hören. Diese selten gewordene Vogelart siedelt sich vor allem in Städten und Dörfern an. Die Nistplätze befinden sich an Gebäuden. Dazu zählen Hohlräume im Dachgesims, Mauerlöcher, undichte Jalousiekästen und vieles mehr. Die Einflugschlitze sind so klein, dass diese vom Boden aus kaum sichtbar sind. Eine Besonderheit der Mauersegler ist ihre äußert hohe Treue zum früheren Brutplatz. Nur kleine Veränderungen können dazu führen, dass die Brutplätze nicht mehr angenommen werden oder ihre Eignung verlieren.

Problematisch ist insbesondere der Verlust von Mauerseglerquartieren im Zuge von Sanierungs- und Umbaumaßnahmen. Ungeachtet der Rechtslage, die eine Beseitigung entsprechender Quartiere verbietet, sind auf diese Weise zahlreiche traditionelle Nistplätze verloren gegangen. Der Verlust der Nistmöglichkeiten führt also auch zu Verlusten des örtlichen Vorkommens. Aber auch Bauarbeiten während der Brutzeit können Brut- und Altvögel gefährden. Viele Eigentümerinnen und Eigentümer wissen gar nichts von ihren Untermietern, auch weil die Tiere bisher unbemerkt blieben. So hinterlassen Mauersegler keinen Schmutz an Fassaden.

Die Städte Tübingen und Rottenburg und das Landratsamt Tübingen rufen daher dazu auf, vor geplanten Sanierungsmaßnahmen nach Vorkommen von Mauerseglern, aber auch anderen Arten wie Fledermäusen zu suchen und Fachleute hinzuziehen. Informationen erteilen beispielsweise die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Tübingen (Telefon 07071/207-4025), die Stabsstelle Umwelt- und Klimaschutz bei der Stadtverwaltung Tübingen (Telefon 07071/204-2485), die Stabsstelle Umwelt und Klimaschutz bei der Stadtverwaltung Rottenburg (Telefon 07472/165-285) oder auch die Naturschutzverbände. Meist kann ein guter Weg gefunden werden, die Baumaßnahmen umzusetzen und Rücksicht auf die Tiere zu nehmen. Außerdem kann den Mauerseglern und anderen Tierarten mit einer Nisthilfe an passender Stelle geholfen werden. Anregungen finden Hausbesitzer und Bauherren auf der Homepage http://www.artenschutz-am-haus.de.

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Erstellt:
24.08.2020, 18:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 54sec
zuletzt aktualisiert: 24.08.2020, 18:00 Uhr

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