Literatur
US-Romanautor Noah Gordon im Alter von 95 Jahren gestorben
Der Autor Noah Gordon ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Seine Werke berührten Millionen Leser.
München/New York. Der US-Autor Noah Gordon, der mit Romanen wie „Der Medicus“ ein Millionenpublikum erreichte, ist tot. Das bestätigte am Dienstag der Verlag Penguin Random House unter Berufung auf die Literaturagentur Mohrbooks in der Schweiz, die den Schriftsteller vertrat. Gordons Familie schrieb auf Facebook, er sei am Montag im Alter von 95 Jahren zu Hause gestorben. „Noahs Leben und Werk haben das Leben von Millionen von Lesern auf der ganzen Welt berührt. Sein Werk lebt weiter“, heißt es in dem Post.
Der am 11. November 1926 in Worcester im US-Bundesstaat Massachusetts geborene Gordon hatte sich schon früh für Literatur interessiert. Doch der Sohn jüdischer Eltern sollte Medizin studieren, um finanziell abgesichert zu sein. Ein Semester am College hielt er durch, dann schrieb er sich, ohne seinen Eltern davon zu erzählen, für das Fach Journalismus ein. Die Laufbahn als Reporter ebnete ihm den Weg zum Schriftsteller.
Internationaler Erfolg
Gordons erster Roman, „Der Rabbi“ (1965), hielt sich 26 Wochen auf der Bestsellerliste der „New York Times“. Der große internationale Erfolg gelang ihm mit „Der Medicus“, der im Sommer 1986 mit dem Originaltitel „The Physician“ erschien. Darin macht sich der Waisenjunge Rob Jeremy Cole im 11. Jahrhundert auf den Weg von England ins persische Isfahan, um bei dem berühmten Arzt Ibn Sina Medizin zu studieren. Als anerkannter Medicus kehrt er mit seiner Frau nach England zurück.
Es folgten die Fortsetzungen „Der Schamane“ (1992) und „Die Erben des Medicus“ (1995). Die „Medicus“-Verfilmung unter Regie von Philipp Stölzl, die 2013 in die Kinos kam, half, die Bücher auch einer jungen Leserschaft zu erschließen. Zuletzt war von Gordon 2007 der Roman „Der Katalane“ erschienen, eine Hommage an die Geschichte des spanischen Weinbaus im 19. Jahrhundert.
„Ich bin jedem Leser dafür dankbar, dass er mir ermöglicht, mein Leben als Geschichtenschreiber zu verbringen“, heißt es auf Gordons Homepage. dpa