Dieses Jahr kein Weihnachtsessen für Bedürftige

Tübinger Bahnhofsmission: Fürs Restaurant zu wenig Geld

Die Lichterstube am Tübinger Bahnhof muss dieses Jahr eine Pause einlegen und an den Weihnachtsfeiertagen deutlich abspecken.

12.12.2017

Von Renate Angstmann-Koch

Im vergangenen Jahr lud die Tübinger Bahnhofsmission an beiden Weihnachtsfeiertagen dazu ein, nicht allein zu feiern. Archivbild: Franke

Im vergangenen Jahr lud die Tübinger Bahnhofsmission an beiden Weihnachtsfeiertagen dazu ein, nicht allein zu feiern. Archivbild: Franke

Es kamen von Jahr zu Jahr mehr Gäste. Zuletzt, an Weihnachten 2016, bewirtete die Bahnhofsmission an den beiden Feiertagen etwa 200 Menschen aus Tübingen, Rottenburg und Reutlingen mit Kaffee, Kuchen und einem Festmenü. Ein Angebot für alle, „die sonst keinen Ort haben, wo sie Weihnachten in schöner Atmosphäre verbringen können“, heißt es in einer Mitteilung der Bahnhofsmission. Vor allem ein Angebot für Menschen in sozial schwierigen Lebenslagen. Ein Essen im Restaurant – das können sich die Gäste sonst nie leisten.

Dieses Jahr wird es jedoch keine Lichterstube an den beiden Weihnachtsfeiertagen im bisherigen Format geben. Um den stetig wachsenden Zulauf aufzufangen, hatte die Bahnhofsmission die Feier zuletzt auf drei verschiedene Orte aufteilen und neben ihrem eigenen Raum auch die Gaststätte und die Räume der Mobilen Jugendarbeit nutzen müssen. „Es war ganz schwierig, drei Räume zu bespielen, und weil so viele Leute kamen, gab es immense Wartezeiten aufs Essen“, sagt Daniela Stumpe, die Leiterin der Bahnhofsmission.

Die drei Räume erforderten besonders große Umstände und hohen Personaleinsatz. Das sei für eine kleine Einrichtung neben dem Alltagsgeschäft nur schwer leistbar, bedauert sie. Dabei hätten sich immer Ehrenamtliche gefunden, die sich dieser „trotz allem sehr schönen“ Aufgabe stellten. Doch die Einsätze seien eben auch sehr anstrengend gewesen.

Was in diesem Jahr dazu kam: Der Lions-Club als Hauptsponsor der Lichterstube stieg nach fünf Jahren aus, was er schon frühzeitig angekündigt habe. Zuletzt hatte die Lichterstube 4500 Euro gekostet, was nur durch eine Großspende des Clubs neben vielen Einzelspenden aufzufangen war. Vor allem die Kosten der Essenseinladung der Gäste ins Restaurant seien sehr hoch gewesen. So fiel im November die Entscheidung, sich dieses Jahr zurückzunehmen und Ideen zu sammeln, wie sich die Lichterstube künftig „geschickter organisieren“ lässt, sagt Stumpe.

Darauf wolle man seine Energie nun richten. Einstweilen bedankt sich die Bahnhofsmission bei den Unterstützern und Kooperationspartnern der vergangenen Jahre – und dankbar sei sie auch für Ideen. 2018 soll es dann erneut eine Lichterstube in etwas größerem Rahmen geben.

Heiligabend in der Bachgasse

Die Bahnhofsmission werde zwar am ersten und/oder zweiten Weihnachtsfeiertag geöffnet sein. Doch nur im kleinen Rahmen mit etwa zehn Plätzen, und es werde auch kein Essens-Angebot geben. Außerdem sollen wieder kleine Geschenktüten ausgeben werden. Die Bahnhofsmission hat dafür in Geschäften gesammelt.

Die Lichterstube der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes an Heiligabend im Gemeindezentrum in der Tübinger Bachgasse wird wie üblich ebenfalls wieder geöffnet sein.

Info Die Kirchliche Bahnhofsmission Tübingen ist auch weiterhin dankbar für Spenden unter IBAN: DE92 6005 0101 0002 7110 05, Verwendungszweck: BM Tübingen.

Zum Artikel

Erstellt:
12.12.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 20sec
zuletzt aktualisiert: 12.12.2017, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport
Newsletter Recht und Unrecht
Sie interessieren sich für Berichte aus den Gerichten, für die Arbeit der Ermittler und dafür, was erlaubt und was verboten ist? Dann abonnieren Sie gratis unseren Newsletter Recht und Unrecht!