Feierliche Ordination in Ergenzingen
Timo Stahl wurde genau 28 Jahre nach seiner Konfirmation in sein Amt als Pfarrer eingesetzt
Vor großer Festgemeinde wurde Pfarrer Timo Stahl am Sonntagmittag in der evangelischen Christuskirche in Ergenzingen feierlich in sein Amt eingesetzt.
Ergenzingen. Dekanin Elisabeth Hege übernahm im Rahmen eines schön gestalteten Gottesdienst die Ordination des neuen Ergenzinger Pfarrers, der so neu gar nicht ist: Der 42-jährige Timo Stahl war schon zweieinhalb Jahre als Pfarrer zur Ausbildung in Ergenzingen tätig und gewann dabei durch seine liebenswürdige Art auch im ökumenischen Bereich die Herzen der Gemeinde.
Der Termin von Stahls Einsetzung in den Pfarrdienst passe, stellte Dekanin Hege fest, denn auf den Tag genau 28 Jahre zuvor habe diesem Tag stattfinde, denn auf den Tag genau vor 28 Jahren habe der gebürtige Calwer seine Konfirmation gefeiert.
Dekanin Hege legte ihrer Predigt einen Satz aus den Korintherbriefen zugrunde: „Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus.“ Auf diesen Grundstein baue man alles von Grunde her auf, so Hege. Es sei es ein begnadeter Beruf, von Gott zu reden und predigen zu dürfen und damit ein Fundament zu legen, das den verschiedenen Begabungen in der Gemeinde diene. Schon hier seien die Aufgaben eines Pfarrers genau beschrieben. An die Gemeinde gewandt sagte sie, dass alle dazu beitragen sollten, „bei Streit, Auseindersetzungen, die wir auch kennen“, gemeinsam auf diesem Fundament zu wirken.
Stahls Weg als Pfarrer habe schon lange vor der Ordination begonnen, sagte Hege. Er habe schon zahlreiche Ehrenämter bekleidet und auch Notfallseelsorge übernommen. Neben seiner Ausbildung habe er sämtliche Aufgaben in der Gemeinde in allen Erwartungen erfüllt. Sie ermunterte ihn, mit Freude und Zuversicht seine vielfältigen neuen Aufgaben zu erfüllen. „Nehmen Sie auf Ihren Weg die Freude an Gott mit“, empfahl die Dekanin.
Pfarrer Stahl gestand, dass er bei seiner Konfirmation überhaupt nicht daran gedacht habe, einmal einen geistlichen Beruf zu ergreifen. Auch in den Folgejahren habe vieles dagegen gesprochen – „kein Abitur und keine fünf Sprachen“. Nach seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Diakon und der Arbeit als Religionslehrer habe er während der Ausbildung in Ergenzingen vor allem in der Arbeit mit Jugendlichen und Kindern gemerkt, dass er für den Dienst als Pfarrer geradezu berufen sei.
Stahl dankte der Gemeinde für die Wegbegleitung, die vielen Ermutigungen und die Nachsicht für seine Fehlzeiten während der Ausbildung.
„Nehmen Sie den Dienst von Pfarrer Stahl an“, appellierte Dekanin Hege an die Gemeinde. Dann verpflichtete sie ihn zum Dienst der Verkündigung in der Kirche und nahm ihm das Ordinationsversprechen ab. Mit dem Segenswort und der Überreichung der Ordinationsurkunde sowie einem Geschenk endete die Amtseinsetzung, nachdem auch die Mitglieder des Kirchengemeinderats und Zeugen ihr Jawort gegeben hatten.
Als Zeuge schilderte Oberstudiendirektor i. R. Thomas Walz aus Remshalden Stahl als einfühlsamen, geschätzten Lehrer, dessen Schulgottesdienste gut angekommen seien. „Je länger ich ihn kannte, umso mehr war ich überzeugt, dass er ein guter Pfarrer werde“. Pfarrer Jochen Rexer aus Wolfenhausen, der Stahl während der Ausbildungszeit begleitete, bestätigte ihm, dass er viel praktische Erfahrung mitgebracht habe und gute Zusammenarbeit geherrscht habe.
Nach dem Gottesdienst, den Posaunenchor und Kirchenchor musikalisch mitgestalteten, folgte ein Stehempfang. In langer Schlange standen die Gratulanten an, um Stahl zu gratulieren. Unter ihnen auch Pfarrer Klaus Rennemann von der katholischen Kirchengemeinde, Ortsvorsteher Reinhold Baur, Gabriele Hagner in Vertretung des Rottenburger Oberbürgermeisters, zahlreiche Vereinsvertreter und Bekannte.