Am Freitag um die Mittagszeit hatten die Tigers mitgeteilt, dass sie die Erstliga-Lizenz unter Bedingungen erhalten haben. Nach der nicht beantragten Lizenz und dem anschließenden sportlichen Aufstiegsrecht durch den Einzug ins Playoff-Finale im Vorjahr sind die Tigers damit schon mal einen Schritt weiter auf dem Weg der Rückkehr in die Basketball-Bundesliga (BBL).

Vor 2520 Leuten in der Tübinger Paul-Horn-Arena starteten die Tigers stark in die Partie. Zwei Dunks von Kriss Helmanis und Mateo Seric und zwei Dreier von Timo Lanmüller und Seric brachten die schnelle 12:2-Führung, die Bremerhavens Trainer Steven Key, einst als Spieler in Tübingen aktiv, nach drei Minuten zu seiner ersten Auszeit veranlasste.

Key wechselte dreifach, doch die Tigers bestimmten durch ihre starke Defensive weiter das Spiel - allerdings ohne in größere Foulprobleme zu geraten. Mit 25:12 für die Tigers ging’s in die erste Viertelpause. Bremerhaven hatte da schon acht Ballverluste beisammen.

Auch in Viertel zwei nahm Bremerhaven schnell eine Auszeit nach nicht mal drei Minuten. Delante Jones per Dreier aus der Ecke, anschließendem Dunk und Zac Seljaas mit einem Steal und einem Floater zum 32:17 waren vorausgegangen. Die Fans auf den Rängen sangen vor Freude. Bremerhaven wirkte ratlos. Trainer Key bekam eine Ermahnung von den Schiedsrichtern, als er sich allzu vehement über ein Offensivfoul von Khalid Thomas gegen Timo Lanmüller beschwerte. Zur Halbzeit führten die Tigers 43:28.

Auch in die zweite Hälfte starteten die Tigers defensiv sehr stabil - Helmanis blockte zwei Würfe - und nach einem Foul im Fastbreak gegen Lanmüller, der kurz zuvor per Dreier zum 48:28 getroffen hatte, nahm Key wieder eine frühe Auszeit nach nicht mal zwei Minuten.

Der beste Dreierschütze der Liga, Matthew Frierson, der 53 Prozent aus der Distanz trifft, versenkte den erst zweiten Dreier der Eisbären (Dreierquote in Hälfte eins: 11 Prozent) zum 31:48. Die Partie ging mit viel Tempo hin und her. Nach einem Foul von Justin Stovall beim Korbleger hielt sich Lanmüller die Nase, konnte aber weiterspielen.

Nach einem schönen Doppelpass von Erol Ersek und Daniel Keppeler bediente Ersek Otto in der Ecke, der per Dreier traf. Ersek legte aus der Distanz nach zum 62:41.

„Niemals Deutscher Meister, niemals Pokalsieger, nie mehr 2. Liga“, sangen die Tigers-Fans. Ende des dritten Viertels verletzte sich Ersek nach einem Foul von ihm selbst am Ringfinger der rechten Hand und bekam an der Bank einen Tapeverband angelegt.

Vor dem Spiel hatte Tigers-Trainer Daniel Jansson die Rebounds als einen der entsprechenden Schlüssel zum Erfolg erklärt. Und die Tigers arbeiten unter beiden Körben wie selten zuvor in dieser Saison, auch wenn sie das Rebound-Duell am Ende 31:37 verloren.

Ins Schlussviertel ging es mit 65:44 für die Tigers. Und nach wieder nicht mal zwei Minuten und einem Dreier von Kivimäki zum 70:44 nahm Key erneut eine Auszeit.

Die Tigers ließen defensiv nicht nach und bauten den Vorsprung weiter aus.

„Ihr könnt nach Hause fahren“, skandierten die Tübinger Fans. Bakary Dibba beglückte sie mit einem Rückwärts-Dunk zum 86:57. Die Halle tobte.

Bester Werfer des Spiels war Seric mit 16 Punkten.

Ex-Tiger Robert Oehle kam für Bremerhaven auf nur 4 Punkte und 3 Assists. Bremerhaven als bestes Dreierteam der Liga traf nur 29 Prozent aus der Distanz, schwächelte auch an der Freiwurflinie (59 Prozent) und hatte letztlich 26 Ballverluste.

Bereits am heutigen Samstag geht es für die Tigers mit dem Bus nach Bremerhaven, wo am Sonntag (16 Uhr, live auf Sportdeutschland.TV) das zweite Spiel der Playoff-Viertelfinalserie steigt. Am Mittwoch, 10. Mai, um 19.30 Uhr, kommt es zum dritten Spiel, dann wieder in der Tübinger Paul-Horn-Arena.