Kreis Tübingen/Reutlingen

Europawahl: CDU gewinnt im Kreis, Tübingen bleibt grüne Hochburg, AfD in Starzach stark

Heute können die Bürgerinnen und Bürger Dutzende Kreuzchen setzen: Mit den Kommunalwahlen und den Europawahlen stehen zwei Abstimmungen gleichzeitig an. Sobald Ergebnisse aus der Region vorliegen, gibt es sie hier: Außerdem berichten wir von Wahlpartys der Parteien.

09.06.2024

Von job/isi/jak/dpa - aus unserer Redaktion

Die Auszählung im Tübinger Rathaus ist in vollem Gange. Bild: Carolin Albers

Die Auszählung im Tübinger Rathaus ist in vollem Gange. Bild: Carolin Albers

Die ersten vorläufigen Europawahl-Ergebnisse aus der Region

Wie hat meine Gemeinde abgestimmt? Eine Übersicht über die Auszählung der Kommunen in der Region gibt es in unserem Übersichtsdossier.

23.50 Uhr: Das ist das vorläufige Endergebnis für den Kreis Tübingen:

Quelle: Kreis Tübingen

Quelle: Kreis Tübingen

23.30 Uhr: Das ist das vorläufige Ergebnis für den Kreis Reutlingen in der Übersicht:

Quelle: Kreis Reutlingen

Quelle: Kreis Reutlingen

22.02 Uhr: Ammerbuch bleibt eine CDU-Hochburg: Die Christdemokraten holten 31,74 (+2,49) Prozent, die Grünen bleiben trotz Verlusten von 10,71 Prozent mit 18,94 Prozent die zweitstärkste Kraft. Auf Platz 3 liegt die AfD, die 11,59 (+2,4) Prozent erreichte. Die SPD bleibt nahezu stabil bei 10,27 (-0,76) Prozent, die FDP gewann 0,61 Prozent und erreicht 6,02 Prozent. Das BSW liegt bei 4,71 Prozent, die Linke bei 2,5 (-1,82) Prozent.

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21.49 Uhr: Nun steht auch das vorläufige Europawahl-Ergebnis aus Tübingen fest: Die Universitätsstadt bleibt eine Hochburg der Grünenwähler im Landkreis. Obwohl die Partei um 7,84 Prozentpunkte schlechter abschnitt als bei der Europawahl 2019, ist sie mit 32,08 Prozent der Stimmen weiter mit Abstand stärkste Kraft. Auf Platz 2 landet die CDU, die sich mit 16,52 Prozent um 0,33 Prozentpunkte leicht verbesserte. Die SPD erreichte 12,71 Prozent (-1,66), die FDP 6,14 (+0,94). Die Linke holte 5,75 (-1,51) Prozent, die AfD 4,6 (+0,35). Das Bündnis Sahra Wagenknecht kommt auf 3,84 Prozent der Stimmen. Die PARTEI konnte 2,73 Prozent holen (-0,8).

Besonders ragt bei den kleineren Parteien Volt hervor: Die linksliberale Partei holte 6,34 (+4,86) Prozent – und damit mehr als die FDP.

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21.43 Uhr: Nun ist auch das Ergebnis aus Dettenhausen da. Die CDU liegt deutlich vorne, sie holte 34,28 (32,1) Prozent. Weit dahinter folgen die Grünen mit 14,15 (23,7) Prozent. Auf Platz 3 liegt die AfD, sie verbesserte sich von 9,2 auf 13,95 Prozent. Die SPD verlor, sie fällt von 12,5 Prozent auf 9,73 Prozent. Die FDP kommt auf 7,56 (8,7 Prozent).

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21.39 Uhr: Auch Kusterdingen hat nun ausgezählt. Die CDU legt bei der Europawahl zu und liegt mit 27,5 Prozent auf Platz 1. Den hatten 2019 noch die Grünen inne, die mit 22,4 Prozent 10 Prozentpunkte verloren haben. Die SPD (10,6) rettet einen leichten Vorsprung vor der AfD (10,3 Prozent). Die FDP erreicht 6,8 Prozent.

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21.16 Uhr: Die Ergebnisse der EU-Wahl in Mössingen: Die CDU ist mit 32,7 Prozent mit Abstand stärkste Partei (2019:30,9). Die AfD überholt knapp die Grünen und erreicht mit 14,5 Prozent Platz 2. Die Grünen brechen auf 14 Prozent ein (23,9). Die SPD verliert noch einmal leicht und liegt bei 12 Prozent (14,5). Die FDP ist mit 6,3 Prozent und die Freien Wähler mit 4 Prozent in der Ergebnistabelle. DIe BSW ist mit 4,5 Prozent stärker als die Linke (2,1).

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21.08 Uhr: Auch Reutlingen hat ausgezählt: Die CDU holt in der Großstadt mit leichten Gewinnen 28,2 (27,1) Prozent. In der Stadt bleiben die Grünen mit 15,8 (25,2) Prozent auf dem zweiten Platz, dicht gefolgt von der AfD mit 14,36 (10,4) Prozent. Die SPD verliert leicht und erreicht 11,94 (15,5) Prozent. Die FDP legt leicht zu: 7,29 (7) Prozent. Das BSW liegt bei 5,45 Prozent und ist damit doppelt so stark wie Die Linke.

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20.50 Uhr: Die EU-Endergebnisse für Rottenburg sind da. Die CDU legt leicht zu, von 32,4 auf 35,21. Zweitstärkste Partei sind hier die Grünen mit 15 Prozent - und damit 10 Prozentpunkten unter dem Wert von 2019. Die AfD-Werte steigen auf 14,4 (9,8). Die SPD erreicht nur noch 10,2 Prozent (11,4). Die FDP erhält 6,1 Prozent der Stimmen.

Die CDU erreicht die höchsten Werte in den Stadtteilen (Hochburg Dettingen: 43,9 Prozent). Die Grünen punkten in der Kernstadt mit 20 bis 25 Prozent. Die SPD erreicht in den städtischen Wahlbezirken zwischen 10 und 15 Prozent, bleibt aber in etlichen Stadtteilen einstellig. Die AfD hat ihre Hochburgen in Schwalldorf (31,2), Eckenweiler (28,4) und Obernau (25,1), liegt aber auch im größten Stadtteil Ergenzingen um die 20 Prozent. Hohe Stimmenzahlen für die AfD gibt es auch im Kreuzerfeld (20,1) sowie im Wahlbezirk Kindergarten Dätzweg (20,1).

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20.45 Uhr: Auch Nehren hat ausgezählt: Die CDU ist stärkste Kraft mit 26,9 (23,5) Prozent, gefolgt von den Grünen mit 18,2 (27,6) Prozent. Die SPD liegt mit 15,8 (18,4) Prozent auf Rang drei, gefolgt von der AfD mit 11,3 (8,3)Prozent. Die FDP erreicht 6,1 (6,3) Prozent, das BSW holt 4,9 Prozent.

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20.39 Uhr:
Spitzenwerte erreicht die CDU in Neustetten, aus dem nun ebenfalls das EU-Votum vorliegt. Mit 40,3 Prozent für die CDU, die im Vergleich zu 2019 nochmal um knapp 4 Prozent zulegt. Die AfD auch hier auf Platz 2: 17,4 Prozent. Die Grünen schaffen es knapp über 10 Prozent und verlieren knapp 9 Prozentpunkte. Die SPD sinkt weiter auf 8,6 (12,1).

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20.34 Uhr: Die Ergebnisse für Bodelshausen: Die CDU mit 30,4 Prozent fast gleich wie 2019 (29,3). Die AfD mit 19,55 Prozent auf Platz 2 (13,4). SPD mit Verlusten jetzt auf 13,27 (16,2). Und die Grünen sind mit 10,1 Prozent deutlich zurückgefallen (18,5). Die BSW ist hier mit 6 Prozent auf Platz 5. Die FDP (5,3 ) und Freie Wähler (5,1) sind fast gleichauf.

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20.24 Uhr: Die Gemeinde Kirchentellinsfurt hat ausgezählt. Hier liegt die CDU vorne, sie erreichte 28,1 Prozent (+2,17). Die Grünen sind nun zweitstärkste Partei mit 21,1 Prozent (-9,26). Die SPD landet mit 11,68 Prozent (-3,37) auf Platz drei, vor der AfD mit 9,68 Prozent (+2,19). Die FDP holt 8,54 Prozent (+2,21).

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20.18 Uhr: In Ofterdingen macht die CDU mit 35,4 Prozent deutliche Gewinne (2019:29,9). Die AfD ist auch hier mit 13,81 Prozent auf Platz 2 (9,7). Die SPD wird drittstärkste Partei mit 12,42 Prozent, sie verlor knapp drei Prozentpunkte. Die Grünen liegen bei 12,2 Prozent (21,1).

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20.11 Uhr:
Das Ergebnis für Gomaringen: CDU 33,8 Prozent (31,1), gefolgt von den Grünen mit 15 Prozent (23,6). Die AfD liegt hier an dritter Stelle mit 12,1 Prozent (9,5) vor der SPD 10,9 Prozent (13,3). Die FDP erreicht 6,6 Prozent, die Freien Wähler 4,8 Prozent.

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20.07 Uhr: In Hirrlingen liegt das vorläufige Ergebnis ebenfalls vor: CDU legt zu: 40,8 Prozent (2019: 37,7). Zweitstärkste Partei ist auch hier die AfD mit 15,64 ( 9,2), gefolgt von den Grünen (9,8) - im Vergleich zu 2019 (20,4) mehr als halbiert.

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20 Uhr: In Ofterdingen verbucht die CDU bei 4 von 5 ausgezählten Bezirken starke Zuwächse: 36,5 Prozent (2019: 29,9). Die AfD liegt bei 14,12 Prozent. Für die Grünen sieht es schlecht aus: Derzeit liegen sie bei 11,64 Prozent, damit wäre ihr Ergebnis gegenüber dem von 2019 halbiert.

Auch in Ammerbuch (7 von 10 Bezirken ausgezählt) lassen die Grünen Federn. Bislang 18,6 Prozent (2019: 29,7). Die AfD liegt bislang bei 14,7 Prozent (in Altingen sind es rund 19 Prozent).

19.53 Uhr: Starzach hat seine Europawahlstimmen komplett ausgezählt. CDU 35 Prozent (2019: 34) , AfD 20,4 Prozent (13,3), Grüne 9,9 Prozent (20,9), SPD 9,5 Prozent (10,1). FDP 7,8 Prozent (8,4), BSW 5,4 Prozent. Börstingen ist eine AfD-Hochburg mit 38,5 Prozent.

Das vorläufige Ergebnis gibt es hier.

19.42 Uhr: Für die Grünen zeichnen sich kreisweit drastische Verluste ab. In manchen Wahlbezirken haben sie nur noch halb so viel Stimmen wie 2019, als sie kreisweit auf 31,6 Prozent kamen.

Wahlpartys: So ist die Stimmung bei den Parteien

19.28 Uhr: Obwohl unter den jungen Wählerinnen und Wählern zwischen 16 und 24 die SPD mit nach ersten Hochrechnungen etwa 9 Prozent noch schlechter abschneidet als in der Gesamtbevölkerung, ist der 18-jährige Tobias Tuchel seit Kurzem überzeugter Sozialdemokrat: „Die Jugend ist eine heterogene Gruppe, deswegen kann ich nicht für alle sprechen, aber ich glaube: viele sind im Wohlstand aufgewachsen und kennen Lebensrealitäten nicht, von Menschen, die nicht jedes Wochenende 300 Euro im Alnatura liegen lassen können.“ Der fehlende Bezug zu sozialen Themen ist, glaubt Tuchel, der Grund dafür, dass junge Leute die SPD so wenig wählen. „Dabei haben 40 Prozent der Bevölkerung kein Vermögen - auch in Zeiten von konsequentem Klimaschutz dürfen wir die sozialen Themen daher nicht vergessen“, so Tuchel.
19.23 Uhr:
„Ein klares Signal pro Europa geht jetzt aus Deutschland heraus“, sagt Christoph Naser. Er und die rund 20 Anwesenden der CDU Tübingen freuen sich über die gestiegene Wahlbeteiligung und, dass sie ihr Ziel erreichen konnten, stärkste Kraft zu werden. Es sei ein ermutigendes Zeichen, so weiterzumachen. Gleichzeitig fällt es ihm schwer, sich zu freuen, denn es brauche eine starke, demokratische Mitte - und nur die CDU reiche nicht.

Die Zahlen der AfD trotz der jüngsten juristischen Niederlagen und Skandale bezeichnet Naser als ein verheerenden Zeichen gegenüber der europäischen Nachbarn: „Mit dem BSW sind wir bei 20 Prozent für populistische Parteien.“
19.20 Uhr:
Bei der Tübinger FDP ist das Büffet eröffnet. Die Anwesende sind sehr entspannt, es herrscht ausgelassene Stimmung. Die Wahlergebnisse scheinen die Anwesenden nicht zu überraschen. „Mich würde interessieren, wohin die 12.000 Stimmen fließen, die bei der letzten Gemeinderatswahl an die AfD gingen“, sagt Irene Schuster. „Meine Hoffnung ist, dass die Wähler realisiert haben, was sich die AfD zu Schulden kommen lassen hat.“
Bei der FDP ist man sich einig: Der Rechtsruck wir sich in den Ergebnissen bemerkbar machen. Die Hoffnung sei aber da, dass die Demonstrationen gegen Rechts eine Wirkung gezeigt haben.
19.10 Uhr:
Schlechte Stimmung bei den Reutlinger Grünen im Vis a Vis: „Nach dem historischen Hoch vor fünf Jahren habe ich weniger Stimmen erwartet - aber nicht so einen Einbruch“, sagt die Reutlinger Bundestagsabgeordnete Beate Müller-Gemmeke. Europäische Themen hätten kaum eine Rolle gespielt. Die Landtagsabgeordnete Cindy Holmberg hat den Stimmenverlust in diesem Ausmaß befürchtet. „Aber wir haben für ein anderes Ergebnis gekämpft.“ Das Ergebnis werde sich bei der Gemeinderatswahl nicht in diesem Ausmaß niederschlagen.

Die Grünen-Landtagsabgeordnete Cindy Homberg (links) und die Bundestags-Abgeordnete Beate Müller-Gemmeke im Reutlinger Vis-aVis. Bild: Thomas de Marco

Die Grünen-Landtagsabgeordnete Cindy Homberg (links) und die Bundestags-Abgeordnete Beate Müller-Gemmeke im Reutlinger Vis-aVis. Bild: Thomas de Marco


18.38 Uhr:
Bei den Linken zeigte sich Claudia Haydt vom schwachen Abschneiden ihrer Partei ernsthaft enttäuscht: „Wir werden es nicht auf die leichte Schulter nehmen.“ Es sei auch ein Auftrag, weiter politisch aktiv zu sein, aber „nach einem gründlichen Kassensturz“. Soziale Gerechtigkeit und Frieden seien die Fragen der Zeit. Mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht, das die Linke aus dem Stand heraus deutlich überholte, gebe es grundsätzlich sehr unterschiedliche Politikvorstellungen, vor allem gesellschaftspolitisch.
18.30 Uhr:
Die ersten Reaktionen auf die Prognose sind da: Florian Zarnetta, Gemeinderats-Spitzenkandidat der SPD ist ernüchtert: „Das ist kein Ergebnis, das uns zufriedenstellen kann gerade im Vergleich zur Bundestagswahl 2021.“ Er beglückwünscht die Union dazu, stärkste Kraft geworden zu sein. Das AfD-Ergebnis bezeichnet er als“schockierend“: Gleichzeitig sei es ein großer Unterschied zu den Prognosen in den Umfragen vor einigen Monaten. Das Engagement für die Demokratie habe schon etwas gebracht, aber“noch nicht genug“. Es sei ein Ansporn, damit nicht locker zu lassen.

18.17 Uhr: Lange Gesichter bei den Grünen im Herzog Ulrich: Rund 30 Leute sind hier und nehmen die erste Prognose von 12 Prozent zur Kenntnis. Viele hatten mit einem harten Ergebnis gerechnet, aber 15 Prozent erhofft.

18.13 Uhr: „Es ist so, wie wir es erwartet haben“, sagt Daniel Gruner, Ortsvereins-Vorsitzender der SPD nach der ersten Prognose. „Es wäre schön gewesen, wenn wir in der ersten Prognose vor der AfD gelandet werden, aber erfahrungsgemäß kann sich da mit den Briefwahl-Stimmen auch noch etwas ändern. Ich freue mich vor allem, dass wir 2 Europabgeordnete aus Baden-Württemberg haben.“ Sozialbürgermeisterin Gundula Schäfer-Vogel sagt: „Es ist nicht ganz so schlimm, wie befürchtet - aber enttäuschend. Zwei Prozent Abstand zur AfD ist schon beachtlich, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.“

18.11 Uhr: Im Freistil auf der Wahlparty der FDP ist schon einiges los. Rund 30 Personen stehen in Grüppchen zusammen und tauschen sich angeregt aus. Dinah Murad, Vorsitzende des Kreisverbands FDP, hat eben den Fernseher zum Laufen gebracht, auf dem die Wahlergebnisse angezeigt werden. „Ich kann gar nicht einschätzen, wie die Ergebnisse ausfallen werden“, sagt sie. Der Wahlkampf sei insgesamt aber sehr angenehm und weniger feindselig als erwartet verlaufen.

„Ich finde es spannend, weil neue Listen angetreten sind. Es ist schwer ersichtlich, wie wie Ergebnisse ausfallen werden, auch für die Klimaliste“ sagt Irene Schuster vom Kreisvorstand. Dinah Murad heißt alle Anwesenden willkommen und verkündet direkt, dass Andreas Glück wieder im Europaparlament ist.

Die FDP trifft sich im Freistil in Tübingen. Bild: Julia Gonser

Die FDP trifft sich im Freistil in Tübingen. Bild: Julia Gonser

18.06 Uhr: Im Herzog Ulrich treffen sich die Grünen aus dem Landkreis Tübingen. Landespolitiker, Bundespolitik und die Basis fiebern dem EU-Wahlergebnis entgegen. Die Besorgnis vor einem Rechtsruck ist präsent, sagt Kreisvorsitzende Claudia Patzwahl: „Auch die Klinaliste müssen wir ernst nehmen, sie wird uns vermutlich Stimmen kosten.“

18 Uhr: Die erste Prognose der ARD ist da: CDU 23,5, CSU 6,0, Grüne 12,0, SPD 14, AfD 16,5, Linke, 2,8, FDP 5,0, BSW 5,5.

Die Wahlbeteiligung soll bei rund 64 Prozent liegen.


17.56 Uhr: Etwa 20 Leute haben sich bei der Linken im Riva in Tübingen versammelt. Frederico Elwing bedankte sich bei den Gekommenen. Man befürchte ein schlechtes Ergebnis, aber die Linke werde alles dafür tun, dass die antifaschistischen Parteien wieder stärker werden. „Wir hoffen, dass die Tübinger Ergebnisse etwas besser werden als die bei der Europawahl 2019“, sagt Kreisrat Bernhard Strasdeit.

Die Tübinger Linke trifft sich im Riva. Bild: Ulrich Janßen.

Die Tübinger Linke trifft sich im Riva. Bild: Ulrich Janßen.

17.54 Uhr: In der Reutlinger Seestraße füllt sich langsam die Geschäftsstelle der CDU. Gerade ist Ann-Cathrin Müller, Zweitkandidatin vom Europa-Abgeordnete Norbert Lins, eingetroffen.

CDU-Geschäftsstelle in Reutlingen: Zweitkandidatin Ann-Cathrin Müller für die Europawahl wartet auf die erste Hochrechnung. Bild: Thomas de Marco

CDU-Geschäftsstelle in Reutlingen: Zweitkandidatin Ann-Cathrin Müller für die Europawahl wartet auf die erste Hochrechnung. Bild: Thomas de Marco


17.50 Uhr:
In der Hauptbahnhofs-Gaststätte in Tübingen warten etwa 20 Mitglieder der Stadt- und Kreis-SPD auf die ersten Prognosen. „Die Stimmung ist erwartungsvoll“, sagt Florian Burkhardt, derzeit jüngstes Kreistags-Mitglied. Nachdem die SPD bei den letzten Europawahlen so schlecht wie nie zuvor abgeschnitten hatte, ist Burkardts Prognose auch heute eher ernüchtert: „Wir hoffen, dass es nicht noch weiter nach unten geht. Der Bundestrend ist nicht auf unserer Seite.“ Seine große Hoffnung, so der Kreistags-Spitzenkandidat, sei, dass die AfD nicht den Platz 2 bekommt.

Die SPD trifft sich in Tübingen in der Bahnhofsgaststätte. Bild: Miri Watson

Die SPD trifft sich in Tübingen in der Bahnhofsgaststätte. Bild: Miri Watson

17.37 Uhr: In Tübingen trifft sich die CDU in der Bar Lichtenstein am Marktplatz. Die Luftballons werden aufgehängt, Getränke bestellt; die möglichen Zahlen für die AfD sind Diskussionsstoff.

Die CDU in der Bar Lichtenstein am Tübinger Marktplatz. Bild: Ronja Engels

Die CDU in der Bar Lichtenstein am Tübinger Marktplatz. Bild: Ronja Engels

Wellendingen: Junge löst Polizeieinsatz vor Wahllokal aus

17.04 Uhr: Ein kleiner Junge mit einer Wasserpistole hat vor einem Wahllokal in Wellendingen (Landkreis Rottweil) für ein Missverständnis gesorgt und einen Polizeieinsatz ausgelöst.

Landesweite Beteiligung ohne Briefwahl bislang niedriger als 2019

17 Uhr:Auch landesweit läuft die Wahl bislang offenbar ohne größere Probleme. Die Beteiligung könnte aber niedriger liegen als 2019: Bis 14 Uhr hatten 25,7 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Das waren 3,9 Prozentpunkte weniger als 2019 zum selben Zeitpunkt, so Landeswahlleiterin Cornelia Nesch. Allerdings ist die Breifwahlbeteiligung darin nicht enthalten.

Wahl in der Region bislang offenbar störungsfrei

15.40 Uhr: Eine Umfrage bei den Wahlämtern der Städte im Kreis ergibt, dass die Wahl bisher offenbar störungsfrei verläuft. Auch das Reutlinger Polizeipräsidium verzeichnet keine Einsätze im Zusammenhang mit der Stimmabgabe.

Im Kreis Ravensburg berichtet die Polizei von einem Zwischenfall: Ein unbekannter Täter hat in der Nacht zum Sonntag den Briefkasten vor dem Wilhelmsdorfer Rathaus aufgebrochen. Etwa 100 Briefwahlunterlagen für die EU- und Kommunalwahlen seien nach der Tat auf der Straße im Regen liegengeblieben, teilte die Polizei am Sonntag mit. Sie seien aber vermutlich weiterhin brauchbar, sagte ein Polizeisprecher auf Nachfrage.

Wie ist die Wahlbeteiligung in Mössingen bislang?

15.15 Uhr: In Mössingen werden die Zahlen zur Beteiligung während der Wahl nicht systematisch abgefragt, sondern erst nach Schließung der Wahllokale erfasst. Aber einen Wert kann das Wahlamt schnell mitteilen: Die Beteiligung am Urnengang ohne die Briefwahl für das Wahllokal im Rathaus. Sie lag um 15 Uhr bei 36,12 Prozent. „Es ist richtig viel los“, sagt Diana Maier vom Wahlamt. Für Rottenburg gibt es keinen Zwischenstand.

Wie ist die Wahlbeteiligung in Reutlingen bislang?

14.55 Uhr: In Reutlingen wird stündlich die Wahlbeteiligung in fünf Wahllokalen abgefragt. Ohne die Briefwahl lag sie um 14 Uhr bei 24,1 Prozent.

Wie ist die Wahlbeteiligung in Tübingen bislang?

14.40 Uhr: Um 13 Uhr wurde vom Tübinger Wahlamt die Wahlbeteiligung in den Wahllokalen abgefragt. Zu diesem Zeitpunkt lag sie dort etwa bei knapp 27 Prozent. Rechnet man die Briefwahlstimmen nach Erfahrungswerten früherer Wahlen mit ein, geht der Fachbereichsleiter Kommunales Ulrich Narr von derzeit etwa 48 Prozent aus.

In ganz Tübingen kommen Menschen zur Wahl, um ihre Stimme abzugeben - wie hier in der Hügelschule in der Südstadt. Bild: Miri Watson

In ganz Tübingen kommen Menschen zur Wahl, um ihre Stimme abzugeben - wie hier in der Hügelschule in der Südstadt. Bild: Miri Watson

Vor fünf Jahren gaben in Tübingen fast 71 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab: Narr geht davon aus, dass die Beteiligung dieses Mal ähnlich hoch ausfallen wird, vielleicht sogar etwas höher.

Tübingen: Wo ist mein Wahllokal?

14.24 Uhr: Wer seine Wahlbenachrichtigung verlegt hat, kann auch nur mit dem Personalausweis oder Reisepass wählen. In welchem Wahllokal man seine Stimme abgeben muss, steht auf der Wahlbenachrichtigung und kann online im Wahlraumfinder der Stadt abgerufen werden: Einfach die eigene Straße und gegebenfalls die Hausnummer eingeben, dann wird das entsprechende Wahllokal genannt und auf dem Stadtplan angezeigt.

CDU-Landeschef Manuel Hagel wählte in Ehingen

14.18 Uhr: CDU-Landeschef Manuel Hagel hat am Sonntagvormittag in Ehingen (Alb-Donau-Kreis) seine Stimmen für die Kommunal- und Europawahl abgegeben. Gegen 10.30 Uhr kam Hagel zu Fuß in das Wahllokal im Teilort Nasgenstadt. Begleitet wurde er dabei von seiner Frau Franziska und den drei Söhnen des Paares. Eins der Kinder warf für Hagel einen Stimmzettel in eine der Urnen.

Norbert Lammert (CDU) im Tübinger Museum. Bild: Benedikt Schweizer

Norbert Lammert (CDU) im Tübinger Museum. Bild: Benedikt Schweizer

Der letzte bundesweite Hochkaräter im aktuellen Wahlkampf in der Region war übrigens am Freitagabend der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Lammert sprach im Tübinger „Museum“ übers Grundgesetz und die Wurzeln der Demokratie.

FAQ: Wie läuft die Europawahl ab?

14 Uhr: In diesem Jahr gibt es bei der Europawahl einige Neuerungen, das meiste bleibt jedoch wie gewohnt. Wie und wie viele Abgeordnete gewählt werden, welche Fraktionen es im Europa-Parlament gibt, wer wählen darf und viele weitere Informationen gibt es hier auf swp.de.

Ministerpräsident Kretschmann: Nach der Wahl zu den Enkeln

12.54 Uhr: Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat am Sonntagvormittag in Sigmaringen seine Stimmen für die Kommunal- und Europawahl abgegeben. Nun wolle er seine Enkel besuchen, sagte Kretschmann nach der Stimmabgabe.

Europawahlbenachrichtigung verlegt? So kann man trotzdem wählen

12.49 Uhr: Wahlberechtigte können bei der Wahl ihre Wahlbenachrichtigung vorzeigen, um nachzuweisen, dass sie in diesem Wahlraum wahlberechtigt sind. Falls die Wahlbenachrichtigung vergessen oder verloren wurde, reicht auch die Vorlage des Ausweises. Ein Ausweisdokument, wie beispielsweise der Personalausweis oder Reisepass, ist aber in jedem Fall zwingend notwendig.

Für Kurzentschlossene: Diese Tools zeigen, was Parteien wollen

12.46 Uhr: Neben dem bekannten Wahl-O-Mat gibt es eine Vielzahl an weiteren Möglichkeiten, die eigene Meinung mit Parteipositionen einfach zu vergleichen. Hier eine Übersicht:

Klassiker: Der Wahl-O-Mat zur Europawahl 2024

Für den Wahl-O-Mat ist die Bundeszentrale für politische Bildung verantwortlich. Die Nutzenden des Wahl-O-Mat können verschiedene politischen Thesen mit „stimme zu“, „neutral“ oder „stimme nicht zu“ beantworten oder Thesen überspringen. Die Antworten werden mit den Antworten der Parteien zu diesen Thesen abgeglichen und anhand der Übereinstimmungen ein Ergebnis ermittelt. Dieses gibt an, mit welcher Partei man wie viele Überschneidungen hat.

Wichtig ist zu beachten, dass nicht das Wahlprogramm der Parteien als Antwort herangezogen wird, sondern die Parteien frei entscheiden können, wie sie die Anfragen des Teams um den Wahl-O-Mat beantworten. Insofern kann es bei der Auswahl der im Wahl-O-Mat verfügbaren Thesen und Positionen der Parteien im Vergleich zum eigentlichen Parteiprogramm zu Abweichungen kommen. Hier geht es zum Wahl-O-Mat.

Wer demnach die eigene Position auch mit anderen Tools abgleichen mag, findet bei den Kollegen auf swp.de eine Übersicht.

Am Samstag war nochmals Demo gegen Rechts in Tübingen

12.30 Uhr: Für den Samstagmittag hatte das Bündnis „Rechtsextremismus stoppen - Demokratie verteidigen“, zu dem bundesweit Gruppen vom DGB bis zur DLRG gehören, noch einmal zu einer letzten Gegen-Rechts-Demo auf den Marktplatz geladen. Etwas mehr als 200 Tübingerinnen und Tübinger kamen. Weitaus mehr informierten sich im Laufe des Tages auf dem Tübinger Holzmarkt bei einer Info-Meile der Tübinger Parteien über die Ziele bei Europa- und Kommunalwahl.

Bild: Stefanie Burkhardt

Bild: Stefanie Burkhardt


Europawahl: Alle Ergebnisse der Region in einem Übersichtsdossier

10.55 Uhr: Wie hat meine Gemeinde bei der Europawahl abgestimmt? Diese Ergenisse liefern wir heute Abend aktuell. Zu finden sind die Stimmenverteilungen bei der Europawahl in den Kommunen der Region in unserem Übersichts-Dossier - und hier im Ticker, sobald sie vorliegen.

Wo die Parteien in Tübingen feiern

10.25 Uhr: Fast alle Listen zur Wahl des Tübinger Gemeinderats und des Kreistags sowie viele bei der Europawahl kandidierende Parteien veranstalten Wahlpartys. Am Sonntag werden sich die Zusammenkünfte vor allem mit dem Abschneiden bei der Europawahl beschäftigen, am Montag werden im Lauf des Tages Ergebnisse der Kommunalwahlen erwartet. AL / Grüne werden sich am Sonntag im Herzog Ulrich treffen (gegen 17.30 Uhr) und am Montag im Café Haag (gegen 16 Uhr). Die CDU trifft sich am Sonntag gegen 17.30 Uhr in der Bar Lichtenstein, am Montag gegen 19 Uhr im „The Gardens“. Die SPD feiert am Sonntagabend in der Gaststätte Hauptbahnhof, am Montagabend im Herzog Ulrich. Die Tübinger Liste als kommunale Liste ist nur am Montag dabei und feiert ab 18 Uhr in der Liquid Bar. Die FDP kündigt bislang eine Party am Sonntagabend ab 18 Uhr im Freistil an und lädt möglicherweise auch für den Montag noch ein. Die Linke trifft sich am Sonntagabend im Riva, am Montag bereits gegen früher in der Marktschenke. Die Partei lädt am Sonntag ab 17 Uhr ins Coyote am Westbahnhof, am Montag ab 18 Uhr in den Pausenhof.

Seit 8 Uhr sind die Wahllokale im Land geöffnet

10 Uhr: Bis 18 Uhr können Millionen Menschen in Baden-Württemberg am Sonntag ihre Stimmen für die Kommunal- und Europawahlen abgeben. Bei den Wahlen zu Gemeinderäten, Kreistagen und Ortschaftsräten sind landesweit etwa 8,6 Millionen Menschen wahlberechtigt. In der Region Stuttgart können die Menschen zudem die Zusammensetzung der Regionalversammlung bestimmen. Bei der Europawahl dürfen 7,8 Millionen deutsche Staatsbürger ihre Stimme abgeben. Zudem leben laut Statistischem Landesamt rund 830.000 Bürgerinnen und Bürger aus anderen EU-Staaten, die entscheiden können, ob sie in Deutschland oder in ihrem Herkunftsstaat wählen wollen.

Wahlzettel für die Europawahl 2024: Wie füllt man den Stimmzettel richtig aus? Mehr dazu finden Sie hier

Kommunalwahlergebnisse: Die meisten kommen erst morgen

Während Bürgerinnen und Bürger bei der Europawahl nur eine Stimme haben, gilt die Kommunalwahl als eine der kompliziertesten überhaupt. Wählerinnen und Wähler haben teils Dutzende Stimmen und dürfen diese auf verschiedene Kandidaten und verschiedene Listen verteilen.

Weil die Kommunalwahlen so kompliziert sind, dürfte es teils mehrere Tage dauern, bis die endgültigen Ergebnisse vorliegen. In den größeren Städten im Land wird mit der Auszählung der Wahl erst am Montag danach begonnen. Für die Europawahl wird dagegen am späten Abend mit einem vorläufigen Endergebnis gerechnet. In der Region wollen die Gemeinden Hirrlingen, Ofterdingen, Bodelshausen und Wannweil ihre Gemeinderatsergebnisse bereits heute veröffentlichen. Sobald sie vorliegen, gibt es sie hier:

Alle Ergebnisse der Kommunalwahlen der Region fassen wir in einem Übersichtsdossier zusammen.

Weitere Informationen zur Wahl

Zum Artikel

Erstellt:
09.06.2024, 10:07 Uhr
Lesedauer: ca. 13min 15sec
zuletzt aktualisiert: 09.06.2024, 10:07 Uhr

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