Kirchentellinsfurt · Auszeichnung
Teilhabe trotz Denkmalschutz
Am Kirchentellinsfurter Schloss weist jetzt ein Schild auf den „Inklusion Plus Award 2021“.
Das Museum im Schloss ist feierlich Anfang April eröffnet worden, die Sanierung ist abgeschlossen. Ein wichtiges Detail fehlte aber noch – das wurde jetzt zum Abschluss gebracht:
Es geht um ein eher kleines Schild am Eingang zum großen Schlosssaal, das auf die Verleihung des „Inklusion Plus Award 2021“ hinweist. Der Preis wurde der Gemeinde im feierlichen Rahmen am 31. Mai 2022 in Stuttgart bereits überreicht. Für die Anbringung des Schildes wollte man den Abschluss der
Sanierung abwarten. Jetzt ist alles an Ort und Stelle.
Um auf die Bedeutung der
Auszeichnung hinzuweisen, kamen am Donnerstagabend Sabine Goetz, Geschäftsführerin Landesverband Selbsthilfe Körperbehinderter Menschen Baden-Württemberg, der Vorsitzende des Landesverbandes Andreas Braun, Bürgermeister Bernd Haug, Gemeinderat und Botschafter für Barrierefreiheit Mark Schneck und Architekt Albert Hörz zusammen.
„Es ist eine besondere Auszeichnung, auf die wir sehr stolz sind. Die Barrierefreiheit wurde im Zuge der Sanierung des Großen Schlosses konsequent mitgedacht und umgesetzt. Alle öffentlichen Veranstaltungs- und Ausstellungsflächen sind barrierefrei erreichbar und zu begehen. Mein großer Dank gilt allen Beteiligten, die dieses so wirkungsvoll geplant und umgesetzt haben“, sagt Bürgermeister Haug. Das Schloss sei jetzt „ein Kleinod ersten Ranges.“ Mark Schneck kennt das Gebäude seit seiner Kindheit. Die letzten 15 Jahre sei er der einzige hier mit Rollstuhl gewesen. „Bei der Einweihung und dem Eröffnungskonzert habe ich auch Rollstühle gesehen, die nicht mein eigener sind“, sagt er. Das freue
ihn, weil das Konzept funktioniere. Neben dem Kirchentellinsfurter Schloss wurden unter anderem auch die Pfahlbauten Unteruhldingen und das Kloster Bebenhausen prämiert. „Wir wissen wie hoch der Aufwand bei historischen Gebäuden ist“, sagt Sabine Goetz. Das Schloss und die Menschen, die sich für die Barrierefreiheit eingesetzt haben, hätten den „Inklusion Plus Award 2021“ verdient.